Cross Akademie
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Cross Akademie

Vampire Knight RPG
 
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 Der Wald

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Kaname Kuran
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Beni T. Hudson
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AutorNachricht
Zuko Yamada
Day Class ~ Hunter



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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeDi Mai 01, 2012 2:59 pm

Als sie aufstand erhob er sich ebenfalls und spürte, welches Gewicht die nasse Kleidung hatte. Dazu kam noch die Kälte. Wie es ihr dann gehen musste?
Sie taumelte ein Paar Schritte nach vorne, und gerade als sie nach vorne kippte, machte er einen Satz nach vorn und fing sie auf.
Wenn sie fit gewesen wäre, hätte er sich wohl eine Schimpftirade anhören müssten, immerhin berührte er als "minderwertiger Mensch" sie gerade, aber das schien sie gerade wirklich vergessen zu haben.
"Ist schon gut, ich bring dich auf die Cross Akademie... Am besten wir fragen jemanden, ob du über Nacht hier bleiben kannst... Oder kannst du mir noch sagen, wo du wohnst? Ich hab ein Motorrad, vielleicht kann ich dich hinfahren?"
Er redete zu viel, aber irgendwie wollte er sie wach halten. Er stampfte durch den hohen Schnee, jetzt das Gewicht seiner durchweichten Kleidung plus das von ihr und hoffte, dass sie in ihrer Euphorie vorhin nicht zu tief in den Wald gegangen waren.
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Beni T. Hudson
SenatorIn
Beni T. Hudson


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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeDi Mai 01, 2012 3:11 pm

Beni bekam seine Worte kaum noch mit, da ihr allmählich schwarz vor Augen wurde. Sie kam sich so jämmerlich vor, vor den Augen eines Menschens das Bewusstsein zu verlieren.
Nur weil sie so schwach war und ihren Blutdurst noch nicht beherrschen konnte. Und dann hatte sie sich noch den halben Tag mit einem Vampirjäger rumgetrieben...wenn das ihr Vater herausbekäme - wenn das irgendein Reinblüter oder gar ein Senatsmitglied zu Ohren kriegen würde!
Ihr guter Ruf wäre verloren.
Weiter konnte sie nicht nachdenken, denn sie fiel gänzlich in Ohnmacht. Ihre letzten kaum hörbar geflüsterten Worte waren sein Name und eine Adresse.

[Tbc: Stadt nahe der Cross Akademie - Benis Haus]


Zuletzt von Beni T. Hudson am Di Mai 01, 2012 4:48 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Zuko Yamada
Day Class ~ Hunter
Zuko Yamada


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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeDi Mai 01, 2012 4:22 pm

Er merkte, wie sie in seinen Armen dahindämmerte, im letzten Moment aber, murmelte sie noch ihre Adresse.... Und.. SEINEN Namen...
Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, was er garnicht merkte.
Hinten wurden die Bäume lichter und die Cross Akademie war schon zu sehen.
Sein Motorrad war, genau wie sein Gepäck vorrausgeschickt worden, und musste ihrgendwo bei der Day Class stehen.
Er hielt sich dicht an der Hauswand und betete inständig, dass ihn niemand sah.
Er nahm seinen Helm, hob ihren Kopf an und zog ihn ihr über. Er konnte ja auch einmal ohne fahren.
AEr setzte sie vor sich, umfasste sie mit einem Arm und mit dem anderen das Lenkrad.
Vielleicht hätte ich ihr wirklich einfach mein Blut geben sollen....

[tbc benis haus]
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Luna de Fleur
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeDi Mai 01, 2012 9:53 pm

Luna stand einige Minuten mitten im Wald, alle waren verschwunden. Sie seufzte laut auf und ließ sich auf den Boden sinken. Es war viel zu langweilig hier. Als sie Zukos und Benis Stimmen hörte blieb sie Hocken , doch die Beiden verschwanden wieder. Sie stand auf und klopfte sich den Schnee von der Kleidung. Luna lehnte an den Baum und wartete. Viel zu Lange für ihren Geschmack.

Nach mehreren Minuten entschloss sie , einfach dorthin zu gehen wo es ihr gerade beliebte.

[TBC:Mensa]
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSa Mai 05, 2012 9:58 pm

[First Post]

Du bist verrückt geworden, Natsu.

Verrückt, mit einer großen Prise Neugier, ja, das stimmte vollkommen. Das Mädchen mit den braunroten Locken schlich über den mit Schnee bedeckten Boden und versuchte sich in der dunklen Baumlandschaft unsichtbar zu machen. Ihre schwarzen Stiefel hinterließen kleine, zierliche Fußabdrücke im Weiß, als sie sich leise Schritt für Schritt dem Mondwohnheim näherte. Und wieso tat sie das? Es war pure Neugier. Seit einem Tag war sie nun hier und schon mindestens zehn Mal war von den gut aussehenden Schülern des Mondwohnheims die Rede gewesen. Es war richtig lächerlich gewesen, wie die Mädchen geschwärmt hatten und mit der Zeit war es Natsu einfach nur völlig auf die Nerven gegangen. Gleichzeitig hatte es sie aber auch neugierig gemacht. Was hatten die Leute des anderen Wohnheims wohl an sich, dass alle so verträumt über sie sprachen? Natsu hatte sich dazu entschieden, es herauszufinden, ob verboten oder nicht. Es kümmerte sie nicht sehr.

Was sie kümmerte, war die bittere Kälte des Winters, die durch die dicke Strumpfhose drang, als wäre es ein Sieb, durch das eiskaltes Wasser floss. Das zierliche Mädchen zog den schwarzen Mantel über ihrer Uniform enger um sich, der dicke Stoff schützte wenigstens ihren Oberkörper vor der Kälte. Ihre langen Korkenzieherlocken wurden von einer Kapuze bedeckt, nur vorne fielen noch ein paar Häärchen heraus, umrahmten ihr Gesicht und hüpften bei jedem vorsichtigen Schritt, wie zwei Sprungfedern.

Natsu kam sich lächerlich vor. Schlich sie sich jetzt wirklich zu einem verbotenen Ort, nur, um diese merkwürdigen, umschwärmten Schüler zu sehen? Es war verrückt, aber sie war ja auch verrückt, ganz eindeutig. Es hatte mit dem Tod ihrer Familie angefangen, seitdem hielten sie die meisten Leute für etwas durchgedreht. Dabei hatte die den Leuten nicht einmal das Verrückteste erzählt: ihre Familie war von einem Vampir umgebracht worden, einem elenden Blutsauger. Natsu spürte Hass und gleichzeitig Angst in sich aufsteigen, als sie an das hinreißende Lächeln der Frau dachte, dessen Reißzähne sich in die Hälse ihrer Familienmitglieder gebohrt hatte.

Die Braunäugige blieb einen Moment stehen und schüttelte das Bild ab, das sich aus ihren Erinnerungen in ihre Gedanken geschlichen hatte. Sie wurde die Vergangenheit einfach nicht los, egal, was sie tat. Aber nun gut, das war nunmal so. Trotzdem würde sie ihr Bestes tun, sich hier in der Cross Akademie einzugewöhnen, schließlich würde es die nächsten Jahre ihr Zuhause sein.

Wenn man sie nicht von der Schule schmiss, wenn man sie erwischte, wie sie Nachts durch den Wald zum Mondwohntrakt schlich.

Nun, dafür gab es natürlich eine einfache Lösung: sie würde sich nicht erwischen lassen. Hier im Dunkeln war sie mit ihrer elenden schwarzen Uniform eh kaum sichtbar, sah man vom weißen Schnee ab, der auf dem Boden verstreut war wie Zuckerguss. Natsu mochte ihre Uniform nicht wirklich, das Schwarz ließ sie noch blasser aussehen, als sie war - ironischerweise hatte sie, als sie es bemerkt hatte, den Vergleich mit einem Vampir ziehen müssen -, aber nun war es eigentlich ganz praktisch, das musste sie zugeben.

Ihre Beine fingen an zu zittern, als der kalte Wind anfing, ihr die Wärme auszutreiben. Die Brünette spürte, wie ihre Beine langsam taub wurde. Es war eine doofe Idee gewesen, in der Nacht, bei der Kälte, draußen zu sein. Aber das Kind war in den Brunnen gefallen. Natsu war schon so weit gekommen, da würde sie jetzt ja wohl nicht umkehren. Es wäre doch gelacht, wenn dieses lächerliche Wetter sie zum Umkehren zwingen würde!
Entschlossen beschleunigte sie ihren Gang etwas, hatte auf tauben Beinen aber etwas Mühe, das Gleichgewicht zu halten. In Schlangenlinien näherte sie sich dem Wohnheim, ihre zierliche Gestalt wurde vom kalten, Schnee aufwirbelndem Wind immer wieder aus dem Gleichgewicht gebracht, aber das hielt sie nicht auf. Tapfer hielt sie auf ihr Ziel zu, ihr war die Neugier mehr oder weniger vergangen, jetzt zählte nur noch das Verlangen, anzukommen, das Verlangen, zu siegen. Und sie würde siegen, mit all der Kraft, die in dem kleinen, schmächtigen Körper steckte. Mehr brauchte sie nicht.


Zuletzt von Natsu Takachiho am So Mai 06, 2012 1:30 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Zero Kiryuu

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSa Mai 05, 2012 10:45 pm

Cf: Haus Mond - Brücke

Immer noch sichtlich genervt stapfte er durch den Schnee, der im Mondschein glänzte wie ein Meer aus Sternen. Bloody Rose war mittlerweile in ihrem Halfter verschwunden. Nur das leise Klirren der Kette, mit der sie an dem Halfter sowie dem weißen Nietengürtel befestigt war, konnte man hören und natürlich das Knirschen des Schnees unter seinen Schuhen. Das Knirschen war beruhigend und half ihm die Wut etwas zu verdrängen. Weiße Wölkchen stiegen regelmäßig gen Himmel, wenn er ausatmete und verloren sich in der Finsternis der Nacht.

Plötzlich würde sein Interesse von einem anderen Geräusch geweckt. Es waren leise, ja fast lautlose Schritte im Schnee, wenn auch nicht so leise wie die eines Vampirs. Er drehte seinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch kam und blieb stehen. Seine Augen studierten den teilweise gefrorenen Boden. Und siehe da! Fußspuren! Diese waren fast vom Neuschnee und dem Wind verwischt worden, aber man konnte sie immer noch erkennen - wenn man das wollte. //Welcher Vollpfosten läuft um die Uhrzeit bei dieser Kälte im Wald rum?// Die Frage war eigentlich leicht zu beantworten: Es musste eine Day Class Schülerin sein. Wer sonst kam bei solchen Witterungsverhältnissen auf die absurde Idee durch den Wald zu irren? //Und bis jetzt war die Nacht fast schon gewesen ... Wenn man mal von eben absieht//, dachte er sich grimmig. Wie gut, dass er die anderen verlassen hat um seiner Pflicht nachzukommen.

Er folgte nun also diesen Fußspuren quer durch den Wald. Sehr zielsicher war die Person aber nicht, da sie unnötige Umwege gemacht hatte und so sehr von dem 'Weg' - sofern man das hier einen Weg nenne konnte - abgekommen war. Aber eins war klar: Ihr Ziel war das Mond Haus. Wohl oder übel musste er sich beeilen um den Störenfried noch abzufangen bevor er dort ankam. Ansonsten würde Kaname das ausnutzen um ihm eins reinzuwürgen und darauf hatte er nun absolut gar keine Lust. Wenn dieser verdammte Blutsauger ihn nicht aufgehalten hätte, wäre ihm dieser Streuner schon zuvor in die Arme gelaufen... Daran konnte er aber jetzt nichts mehr ändern. Nach einigen Minuten der Suche, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlten, tauchte vor ihm ein kleiner schwarzer Punkt auf. Zwar war er noch ein gutes Stück von ihm entfernt jedoch würde ihn diese Distanz nun auch nicht mehr aufhalten.

Seine Augen huschten über die Umgebung und er wusste sofort wo er war. Somit hatte er einen Vorteil: Er wusste wo er war und wie er am schnellsten voran kam. Dazu kamen seine unfreiwillig erworbenen Vampirfähigkeiten, die ihm unter anderem fast uneingeschränkte Sicht in die Finsternis der Nacht gestatteten. //Jetzt bist du erledigt.// Zufrieden mit diesem Gedanken, beschleunigte er seine Schritte um vor die Person zu kommen. Beim Näherkommen stellte er fest, dass es sich - wie er bereits vermutet hatte - um eine Day Class Schülerin handelte. Noch ein paar Schritte und er hatte sie überholt. Dabei gab er sich Mühe so leise wie möglich zu sein. Immerhin wollte er den Moment der Überraschung auf seiner Seite haben. Noch ein Stückchen ... JETZT! Kurz vor ihr sprang er aus dem Gebüsch und baute sich vor ihr auf. "Du hast hier nichts zu suchen! Geh wieder zurück, bevor ich richtig ungemütlich werde.", sprach er ruhig aber bestimmt. Seine Worte durchschnitten die Stille wie ein Katana eine Kirschblüte. Ob sie wohl stehen bleiben würde? Oder war ihre Reaktionszeit zu langsam? Entweder sie blieb stehen oder würde gegen ihn rennen. Allerdings würde sie an ihm nicht vorbeikommen - so viel war sicher.

Während sie noch Bruchteile von Sekunden zum Reagieren hatte studierte er ihr Aussehen. Sie war ziemlich schlank, hatte aber weibliche Rundungen - zumindest ließ sich das vermuten. Genaueres konnte er nicht sagen da der Mantel ihre Silhouette etwas aufbauschte. Ihre Augen waren bernsteinfarben, das war dank dem Mondlicht gut zu erkennen. Schokobraune Locken rahmten ihr Gesicht ein und für einen Menschen war sie ziemlich blass. Wie groß sie war? Hmm, lass sie mal höchsten 1,67 sein aber eher kleiner. Alles in allem war sie zierlich und würde somit kaum Widerstand bieten können. Ausnahmsweise hatte er wohl mal Glück.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSa Mai 05, 2012 11:27 pm

Natsu hatte sichtliche Schwierigkeiten, sich bei den Witterungsverhältnissen zu bewegen, und so war es nicht verwunderlich, dass sie ein paar Mal stolperte, aber bis jetzt konnte sie sich immer wieder fangen. Dabei war sie eigentlich nicht gerade für ihre Geschicklichkeit bekannt, aber nun ja, vielleicht hatte sie einfach mal Glück? Vielleicht würde sie es auch mal schaffen, eine gerade Strecke zu laufen, ohne den Boden zu küssen? Aber halt, sie durfte nicht zu viel erwarten, am Ende ärgerte sie sich nur noch mehr. Und sie und Glück? Fehlanzeige!

Es hätte ihr eigentlich klar sein müssen, dass das Mädchen erwischt werden würde, schließlich trat sie sonst auch in jedes Fettnäpfchen, dennoch erschreckte sie die Person, die auf einmal wie aus dem Nichts vor ihr auftauchte. Es war merkwürdig, dabei hatte sie sehr aufmerksam gelauscht. Aber bei dem Schneegestöber würde es sie nicht wundern, wenn sie die Person überhört hätte, noch dazu, wenn sie sich leise bewegt hatte, also fand sie an dem Herren, der auf einmal vor ihr stand nichts Verwunderliches. Und obwohl sie gedacht hatte, sie wäre auf so eine Situation vorbereitet, also zumindest so, dass sie nicht erschrak, so setzte ihr Herz einen Moment lang aus und sie stolperte ein paar Schritte zurück. Der Boden, der mit dem schönen Puderschnee so harmlos aussah, war in Wirklichkeit wirklich tückisch. Am Schlimmsten war die versteckte Glätte, die man nur erahnte. Es waren nur ein paar Schritte, die Natsu zurückwich, aber diese reichten aus, um auf dem Eis den Halt zu verlieren und mit dem Hinterteil zu erst auf dem Boden zu landen. Das Mädchen stöhnte vor Schmerz auf und erst im nächsten Moment spürte sie die schreckliche Kälte durch ihre Stumpfhose, die schnell schmerzhafte Taubheit über ihre Gliedmaßen legte. Die Brünette versuchte sich schnell aufzusetzen, doch sie schlitterte mehr über das Eis, trotz des Profils der schwarzen Stiefel, das ihr eigentlich Halt auf dem Boden geben sollte. Ihre Wangen röteten sich leicht, ein schwaches Rosé in ihrem weißen Gesicht. Sie machte sich hier zum Affen, während kalte graue Augen sie erbarmungslos betrachteten. Etwas verlegen schaute sie zu dem Fremden hoch, der in ihrer unbequemen Position auf dem schneebedeckten Boden noch größer vorkam als so schon, und erkannte erst jetzt, dass es ein junger Mann war.

Natsu blinzelte einen Moment, sie hätte ihn durch seinen skrupellosen Blick älter geschätzt, aber das Gesicht war wirklich das eines Jugendlichen, vielleicht etwas älter als sie selbst.

Das Menschlein mit den Bernsteinaugen schob die Überraschung und die Scham beiseite und hob stolz das Kinn. Sie hatte es mittlerweile aufgegeben, sich aufzurichten und saß so würdevoll wie möglich auf dem kalten Boden, während ihr die Taubheit in die Glieder kroch und ihr Schmerzen bereitete. Aber sie ließ es sich nicht anmerken, dafür war sie zu stolz. "Ganz ehrlich? Dankeschön", erwiderte sie ironisch und verschränkte die Arme. "Wenn ich morgen krank bin, weiß ich ja, wieso. Was fällt dir eigentlich ein, mich so zu erschrecken? Hast du keine Hobbies?" Absichtlich ließ sie seine Erwiderung unkommentiert, obwohl sie bei seinen Worten ein bisschen zusammengezuckt war. Es war, wie Natsu vermutet hatte, sie war erwischt worden. Das Glück war mal wieder an ihr vorbeigegangen, wer hätte das gedacht?

Nun ja, jetzt hieß es: mutig tun und nicht zugeben, dass man was falsch gemacht hatte. Wenn sie schon ein Teil ihrer Würde durch den Sturz und den jämmerlich fehlgeschlagenen Versuch, sich aufzurichten, verloren hatte, und wenn sie schon eine Strafe für ihren nächtlichen Streifzug bekam, dann würde sie wenigstens den Rest Würde, den sie hatte zur Schau stellen, ihren ganzen Stolz zeigen. Sie war kein kleines Kind, das sich von einem unhöflichen Kerl einschüchtern lies! Obwohl sie zugeben musste, dass der Blick des jungen Herren vor ihr ihr schon mehr als unangenehm war.

Nun, eines hatte Natsu in den Jahren gelernt: schauspielern. Es gelang ihr zwar nie, ihre Wut zu kontrollieren, umso besser konnte sie aber ihre anderen Emotionen verschleiern, verstecken, überspielen. Ihr war ganz klar, dass mit dem Jungen vor ihr nicht gut Kirschen essen war und sie schauderte bei dem Gedanken daran, was nun passieren wurde, wo sie von diesem Fremden erwischt worden war, wie sie etwas Verbotenes tat, aber Natsus Blick blieb herausfordernd und störrisch. Ihr Körper zitterte unkontrolliert durch die Kälte, trotz des dicken Mantels - der nicht viel brachte, wenn man auf einem schneebedeckten Waldboden saß -, aber sie biss ihre Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten. "Und? Irgendeinen dummen Spruch auf Lager?", erwiderte die Brünette so locker wie möglich. Sie wusste, dass ihre Lage mehr als lächerlich war und das veranlasste die Leute um einen herum eigentlich oft dazu, zu lachen. Natsu hasste es, so der Lächerlichkeit dargestellt zu werden, aber es war unvermeidlich, wenn man so tollpatschig war, wie sie. Deswegen würde sie sich noch lange nicht die Blöße geben!
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Zero Kiryuu

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 12:18 am

Entgegen seiner Vermutung, dass sie gegen ihn rennen würde, erschrak das Mädchen so sehr, dass sie ein paar Schritte rückwärts stolperte, auf dem gefrorenem Boden ausrutschte und unsanft auf dem Boden landete. Zugegeben es sah schmerzhaft aus, was sich auch durch das schmerzerfüllte Stöhnen des Mädchens bestätigte aber sie war es selber schuld. Man hatte sie ja immerhin nicht gezwungen mitten in der Nacht durch den Wald zu geistern. Allerdings konnte der Guardian sich ein Lachen verkneifen - was ihm auch nicht sonderlich schwer fiel, da er so gut wie nie lachte. Nach einigen unbeholfenen Versuchen aufzustehen gab sie es auf und blieb sitzen und kam - seiner Meinung nach - ziemlich arrogant und eingebildet rüber. Na das konnte noch heiter werden. Eine kleine Diva verletzt in ihrem Stolz...

"Ganz ehrlich? Dankeschön", erwiderte gab die Brünette ironisch von sich und verschränkte die Arme. "Wenn ich morgen krank bin, weiß ich ja, wieso. Was fällt dir eigentlich ein, mich so zu erschrecken? Hast du keine Hobbies?" Ein schiefes Lächeln huschte über seine Lippen. Damit hatte er nicht gerechnet. Eine Schülerin, die den Mumm hatte ihn Anzuschnauzen. Bestimmt war sie neu und hatte noch nicht die Schauermärchen über ihn gehört. Leider hatte sie ihn auf dem falschen Fuß erwischt. "Und? Irgendeinen dummen Spruch auf Lager?", fügte die Brünette noch hinzu bevor er antworten konnte. "Kein Problem. Immer wieder gerne.", entgegnete er ebenfalls ironisch, "Wäre schlimm wenn nicht, nicht wahr? Und das ich dich erschreckt habe bist du selber schuld. Day Class Schülern ist es nicht gestattet, sich nachts auf dem Gelände herum zutreiben. Ich habe Hobbies und glaube mir ich kann mir weitaus Schöneres vorstellen als nachts einer Irren hinterherzujagen, die auf die aberwitzige Idee kommt quer durch den Wald zum Mond Haus zu rennen. Als frage ich lieber dich: Hast du keine Hobbies?" Grinsend stand er vor ihr, wenn auch das Grinsen nicht von langer Dauer war. //Touché..//

Man konnte ihr ansehen, dass ihr kalt war und dass sie schlecht gelaunt war, wenn auch sie ihre Gefühle ziemlich gut verschleiern konnte. Respekt. Das musste man ihr lassen. Da sie ihm aber wie ein verzogenes Gör vorkam, dass von den Eltern Schauspielunterricht und sonstiges in den 'Arsch' geschoben bekommen ohne einen Finger zu rühren, fiel der Respekt nicht gerade groß aus. Langsam aber sicher fing sie an zu zittern, was an der Kälte lag und der Tatsache, dass sie immer noch auf dem Boden hockte wie eine unbeholfene Schildkröte, die auf dem Rücken liegt und nicht mehr hochkommt ohne fremde Hilfe. Die Frage war jedoch: War er gewillt ihr zu helfen? Momentan eher weniger, da sie ziemlich schnippisch war.

"Du musst wohl neu hier sein, sonst würdest du wissen wer ich bin und dir wäre klar, dass du lieber nett sein solltest. Also werde ich dir nochmal kurz die Spielregeln erkläre: Du bist eine Day Class Schülern, hast um die Uhrzeit hier nichts zu suchen und gehörst ins Bett. Ich bin ein Guardian und sorge dafür, dass Verrückte so wie du hier nachts nicht herumstreunen. Vielleicht hast du schon von den Guardians gehört. Für den Fall, dass dem nicht so ist hier eine Zusammenfassung: Du solltest Respekt vor uns haben sonst hast du es verkackt, klar soweit?", sagte er und fügte noch, " Aber da ich heute so gut gelaunt bin werde ich dir vielleicht nochmal verzeihen. Allerdings kommt das darauf an was du als Gegenleistung zu bieten hast.", hinzu.

Was auch immer ihn da geritten hatte war ihm unklar. Aber er hatte schon immer das Bedürfnis verspürt so mit jemanden zu sprechen und durch den Vorfall mit Kaname von zuvor hatte er auch einen guten Anlass und mit der braunhaarigen eine passendes Ventil zum Dampf ablassen. Zwar hatte sie nichts mit dem Vorfall zu tun. //Wen interessiert das schon?//, dachte er. Es fühlte sich falsch an und auf der anderen Seite erschreckend gut. Nun fragte er sich nur was Yuki von ihm halten würde, wenn sie von dieser Aktion erfuhr. Je länger er aber darüber nachdachte, wurde ihm bewusst dass es ihm egal war. Er tangierte sie ja auch peripher. Wieso sollte er sich also immer nach ihr richten und sich so verbiegen, dass sie ihn mochte?

Aufmerksam beobachtete er nun das Mädchen, das immer noch auf dem Boden saß und keine Anstalten machte sich ihm vorzustellen. Ziemlich unfreundlich, so befand er und ein leises Knurren war zu hören, dass er nicht unterdrücken konnte. "Deine Eltern haben dich wohl nicht sonderlich gut erzogen, was?", fragte er sie zynisch. "Ansonsten hättest du dich wohl schon längst vorgestellt. Aber von so einer wie dir habe ich nichts anderes erwartet. Ich meine immerhin schleichst du im Wald mitten in der Nacht rum." Kopfschüttelnd stand er vor ihr.

Seine Augen strahlten etwas Bedrohliches und Böses zugleich aus. Ein süffisantes Lächeln lag währenddessen auf seinen Lippen. Das Böse war erwacht. Und es würde nicht so schnell wieder verschwinden, denn er hatte Gefallen daran gefunden.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 12:57 am

Glaubte er wirklich, dass er sie damit mundtot machte? Da hatte er sich aber getäuscht! Schließlich war Reden das, was sie am Besten konnte, also machte sie auch von ihrem großen Mundwerk gebrauch. Bei seinen Worten umspielte ihre Mundwinkel nur ein kleines Lächeln. Man merkte, dass der Junge sie für verzogen hielt, also ließ sie ihn bei dem Glauben. Die Wahrheit war: sie kümmerte sich einfach nicht mehr um die Meinungen anderer, weil sie niemanden nahe genug an sich heran ließ, dass dessen Meinung ihr etwas bedeutete. Und was hatte dieser Fremde für ein Recht, sie zu beurteilen? Desweiteren gefiel ihr sein Gerede sogar, nicht einmal hatte er sie wie ein süßes kleines Kind behandelt, er redete mit ihr, wie mit jedem Anderen, vielleicht etwas abfällig, aber auf jeden Fall nicht wie mit einem kleinen Kind, allein deshalb began sie, Gefallen an der Unterhaltung zu finden.

"Wäre ich wohl hier, wenn ich Hobbies hätte?", erwiderte sie locker und ließ sich von seinen bösen Worten nicht aus der Fassung bringen, stattdessen nahm sie das Ganze einfach auf die leichte Schulter und antwortete mit einer Selbstverständlichkeit, die fast schon empörend war. "Und wenn es mich etwas scheren würde, ob's verboten ist, wäre ich dann hier?" Natsu unternahm noch einen letzten Versuch, sich aufzurichten, scheiterte aber kläglich, als ihr Fuß, von der Kälte jedes Gefühles beraubt, abrutschte und umknickte. Ein scharfer Schmerz zog von ihrem Knöchel durch ihre Wade und sie biss die Zähne zusammen. Tatsächlich half der Schmerz aber, das Zittern ihres Körpers zu dämmen, da ihr Gehirn die ganze Konzentration an die Verletzung am Fuß wandte. Wahrscheinlich war er jetzt verstaucht. Na super, damit konnte sie jeden Versuch, aufzustehen, wohl ganz vergessen.

"Weißt du", fügte sie hinzu, während sie, wie beiläufig, die Hand zu ihrem Bein wandern ließ, die Hand um die Stelle schloss, wo es so schmerzhaft pochte, als würde das etwas lindern. Das Mädchen spürte förmlich, wie ihr Fußgelenk anschwoll. Sie widerstand dem Verlangen, das Gesicht zu verziehen und schaute Zero lieber mit hochgezogener Augenbraue an. "Wenn mich interessieren würde, was die Leute von mir denken, wäre ich nicht hier und ich würde erst gar nicht so mit dir sprechen, wie ich es jetzt tue. Wenn es mich interessieren würde, nehmen wir es einfach mal an, würde ich immer nur dasitzen, neben irgendwelchen Leuten und meine Klappe halten. Oder ja und Amen sagen, ziemlich ätzend, findest du nicht auch?" Ihr Blick schien ihren Gegenüber zu durchbohren. "Mach mir doch das Leben zur Hölle, es interessiert mich nicht." Und das tat es wirklich nicht, Natsu konnte sich nicht vorstellen, dass er etwas mit ihr anstellen konnte, dass das Grauen ihrer Vergangenheit in den Schatten stellen zu können. Im Gegensatz zu der Tatsache, dass sie ihre Mutter und ihre Schwester hatte sterben sehen, sahen diese ganzen Alltagstrgödien alt aus.

Allerdings kam ihr ihr Gegenüber mit jedem Wort gruseliger vor. Unbewusst neigte sie sich ein Stück von ihm weg, widerstand aber dem Verlangen, seinem Blick auszuweichen. Nein, das wäre nicht sie. Also schaute sie ihn weiter geradewegs an, mit stolz erhobenem Kinn, obwohl die kalten Augen ihren ganzen Körper in Kälte zu tauchen schien und sie schaudern ließen. Irgendwas an diesem Ausdruck kam ihr bekannt vor, aber sie wusste nicht, woher ...

Das leise Knurren ließ sie aufhorchen. Die Augen der Brünette verengten sich, sodass nur noch ein kleiner Teil der bernsteinfarbenen Augen zu sehen war. Was hatte der Kerl den jetzt schon wieder? Hatte sie etwa noch etwas falsch gemacht? Bei seinen zynischen Worten wurde ihr Blick düster.

"Deine Eltern haben dich wohl nicht gut erzogen, was?", als sie diesen Satz hörte, röteten sich ihre Wangen wieder, allerdings war es diesmal eine hektische Röte, fleckig, nicht mit dem zarten Rosé der Verlegung zu vergleichen. Nein, ihr Gesicht rötete sich vor Wut und Empörung. Wie kam dieser Fremde dazu, ihre Eltern zu verspotten?! Und in diesem Moment war ihr egal, wie merkwürdig der Typ vor ihr war, wie gruselig sein Auftreten und der Ausdruck in seinen Augen. In diesem Moment zählte nur ihre Wut und der Stolz, der in ihr nach Rache schrie.

Da keine Chance bestand, aufzustehen und ihm eine Ohrfeige zu geben - was wahrscheinlich eh schwierig gewesen wäre, denn ihr Gegenüber sah nicht sehr klein aus und sie selbst war winzig -, blitzte sie ihn nur zornig an. "Meine Eltern wurden vor zwei Jahren ermordet!" Ihre Stimme war laut, sie presste die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus, ihr Ton halb vorwurfsvoll, aber alles in allem sprach aus diesem Satz nur reine Wut und Verletztheit. Die Brünette drängte die Tränen zurück, die in ihre Augen traten, ob aus Wut oder Trauer konnte sie nicht sagen. Sie wollte wegrennen, von diesem unerträglichen Kerl weg, aber stattdessen saß sie hilflos da, von der Kälte geschüttelt.

"Arschloch", fügte sie hinzu, nun aber wieder in normaler Lautstärke. "Wieso stellst du dich nicht vor? Wenn du schon meinst, ich hab keine Manieren, dann kannst doch wenigstens du welche zeigen." Idiotisch, diese Argumentation des Mannes. Erst erschreckte er sie zu Tode, sodass sie fiel und dann war das alles ihre Schuld! Klar war sie verbotenerweise hier, aber trotzdem war es doch etwas zu viel des Guten, sie dann auch noch wegen solchen unnötigen Dingen wie eine Vorstellung anzumeckern. Sowieso, wieso sollte sie sich in einer Situation wie dieser höflich vorstellen, während ihr Gegenüber sie nur mit seinem bösen, kalten Blick durchbohrte? Das war doch absurd!
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Zero Kiryuu

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 1:52 am

"Wäre ich wohl hier, wenn ich Hobbies hätte? Und wenn es mich etwas scheren würde, ob's verboten ist, wäre ich dann hier?", erwiderte sie. Und er musste kurz darüber nachdenken und kam zu dem eindeutigen Ergebnis: Nein. Sie musste in der Tat keine Hobbies haben, wer kam sonst auf die Idee den Blutsaugern nachzustellen? "Nein. Du musst in der Tat keine Hobbies haben.", sagte er monoton und fügte ebenso monoton, "Und dir scheint alles egal zu sein sogar dein Leben.", hinzu.

Ein erneuter unbeholfener Versuch des Mädchens aufzustehen scheiterte mit einem lauten Knacksen, dass ihm einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Das musste schmerzhaft gewesen sein. Jedoch würde er sich nicht erbarmen nett zu ihr zu sein. Dafür war sie zu unfreundlich, schnippisch, arrogant und was weiß der Henker noch. Das Mädchen belehrte ihn nun, dass es ihr egal war was andere von ihr dachten, sie sich den Mund nicht verbieten ließ und dass es ihr egal war, was er mit ihr machte oder aber auch nicht machte. Mut hatte sie ja das musste man ihr lassen.

Da war sie aber nicht die einzige Person, denn er zählte sich auch zu den Menschen - pardon Vampiren - denen alles verdammt nochmal egal war. Sein Leben war beschissen, seine Familie tot - getötet von diesem Abschaum von Reinblut Shizuka Hio - sein spurlos Bruder verschwunden, er verwandelte sich langsam aber sicher in einen Level E - eine Schande für einen Hunter- dank dieser dämlichen Shizuka und er konnte einfach nichts dagegen tun, seine Blutgier wurde immer größer bis sie sich irgendwann ins Unermessliche steigert und er von der Hand eines anderen Hunters sterben würde. Von daher gesehen war es ihm auch herzlich egal was aus seinem Leben wurde, denn es war sowieso nichts mehr wert. Unfreiwillig war er der Aufpasser an dieser verdammten Schule und dadurch von den Day Class Schülern verachtet und den Night Class Schülern gehasst. Yuki beachtete ihn nicht und er war ihr egal. Was war so ein Leben schon wert? Nichts! Gar nichts!

Wieder einmal spielte er mit dem Gedanken dem allen selber ein Ende zu setzen, bevor es zu spät war. Und ohne es zu bemerken griff er nach Bloody Rose und entsicherte sie. Bevor er jedoch die Waffe zog erwachte er aus seiner Art Trance, schüttelte den Kopf und zog die Hand wieder zurück. Wenn auch er diese nun krampfhaft zusammenballte und sich die Nägel in die Handfläche bohrte. Wütend biss er seine Zähne fest aufeinander und knirschte mit den Zähnen. "Meine Eltern wurden vor zwei Jahren ermordet!", presste das Mädchen nun wütend hervor. Ihr Gesicht war rot gefleckt und sie sah aus wie ein Pinto. //Welcome to the club...//, war das Erste was ihm einfiel. Allerdings sprach er es nicht laut aus. Er war ja kein Mädchen, dass sie bei jedem ausheulte.

Im Nachhinein tat es ihm etwas leid, dass er ohne groß nachzudenken so etwas gesagt hatte und sie somit verletzt hatte. Er selber wusste doch allzu gut wie es war sich daran zu erinnern - auch wenn man nicht wollte. Die Bilder kamen einfach so immer wieder, unkontrollierbar. Seine Augen ruhten auf ihr aber sein Blick verlor sich im Nichts der ewig währenden Melancholie seines Herzen. Eine ganze Weile stand er so da bis er die Erinnerung an jene Nacht verdrängen konnte, was ihm mit mehrmaligem Blinzeln gelang. Als sie ihn als Arschloch bezeichnete lachte er laut bellend auf. Das war er in der Tat. Ein Arschloch. Aber das interessierte sowieso niemanden. "Du hast ja gar keine Ahnung ...", murmelte er fast lautlos. Ob sie es gehört hatte wusste er nicht und es war ihm auch egal. Von einer, die keine Ahnung vom Leben hatte, ließ er sich nicht beeindrucken oder beeinflussen.

Auf die Idee hätte er selber kommen können. Aber bis jetzt war ihm nicht danach gewesen. Naja wie dem auch sei. Schaden konnte es ja nicht und immerhin besaß er Manieren - auch wenn er sie nicht immer zeigte. "Mein Name ist Zero Kiryuu. Ich bin Guardian an der Cross Academy. Falls du schon mal von mir gehört haben solltest, weißt du ja was man so über mich erzählt...", stellte er sich vor. Selbst wenn sie schon von ihm und seinem Ruf gehört hatte war es ihm egal. Ihm war alles egal. Einfach alles. "Und wie ist dein Name, falls man die werte Dame überhaupt danach fragen darf.", fragte er sie.

Vielleicht war sie doch nicht so arrogant und eingebildet wie sie sich zu verkaufen versuchte beziehungsweise wie sie auf ihn wirkte. Vielleicht war das ja ihre Fassade, die sie zu ihrem eigenen Schutz aufgebaut hatte. So wie er seine aufgebaut hatte. Nur er hatte sich für eiskalt, unberechenbar und melancholisch entschieden. Wobei die ersten zwei Punkte überwiegend vertreten war. Die Melancholie kam nur ab und zu durch. Seiner Meinung aber immer noch viel zu oft. Sie machte ihn verletzlich, verwundbar ... und sogar menschlich. Und ein Mensch war er bei weitem nicht mehr. Allerdings war er auch kein richtiger Vampir. Er war ein Bastard verdammt mit dem Hass ihm gegenüber zu leben. Verdammt vor sich hinzuvegetieren und auf ein 'besseres' Morgen zu hoffen, das es mit Sicherheit nie geben wird.

Verdammt noch mal. Er war allein. Mutterseelen allein. Und das war er zum größten Teil selber schuld. Jedoch hatte er es nicht anders gewollt. Jetzt musste er mit seiner Entscheidung leben. Auch wenn er sich manchmal einsam fühlte, dass würde er aber nie zugeben. Der Schnee fand auf gespenstische Art und Weise seinen Weg durch die dichten Äste der Bäume und rieselte hier und da durch eine Lücke auf den Wald Boden. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen, dass er nicht unterdrücken konnte. Wie er es hasste so 'emotional' zu sein. Ja, für seine Verhältnisse war das ziemlich sehr emotional. Seinen Blick auf den Schnee fixiert, verlor er sich erneut nach und nach in der Ferne und nahm wieder die Melancholie an, die seine Augen deutlich lavendel färbten. Das war ja auch seine Augenfarbe. Nur manchmal wurden sie für grau gehalten.


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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 12:39 pm

Seine monotone Stimme ließ ihr einen Schauer über den Rücken rieseln. Sie sah ihn immer noch an, doch ihr feindseliger Blick wurde forschend. Es erschien ihr, als hätte ihr Gegenüber keine Gefühle. Oder er unterdrückte sie, wie sie selbst auch. Nur spielte sie selbst den Anderen dann noch etwas vor, dieser Junge vor ihr zeigte sich ganz ohne künstlichen Gefühlspanzer, kalt und unnahbar. Es ließ sie fast Mitleid mit ihm haben, aber nur fast. Schließlich bemühte sie sich, anderen nicht sofort Sympathie gegenüber zu empfinden, wenn sie auch eigentlich ein sehr geselliger Mensch war. Und wahrscheinlich schon deswegen fragte sie sich, was ihren Gegenüber zu so einer bitteren und kalten Kreatur gemacht hatte. Es musste wohl genauso schlimm sein, wie der Vorfall, der sie zu dem gemacht hatte, der sie nun war.

"Na ja, ich denke, mein Leben ist mir nicht völlig egal", erwiderte das Mädchen steif und zog den Mantel fester um sich. "Aber was bringen mir falsche Freundschaften?" Es war offen und ehrlich das, was sie dachte. Noch nie hatte Natsu ein Problem gehabt, ihre Gedanken in Worten auszudrücken und über solche Sachen zu reden fiel ihr nicht schwer. Sie wollte in dem, was sie sagte, unverfälscht sein, wenn sie anderen schon wegen ihrer Gefühle etwas vorspielte. Und sehr private Dinge behielt sie eh meist für sich.

Ihm selbst aber schien alles egal sein, was sie schon an seinem emotionslosen Blick erkennen konnte, doch gleichzeitig konnte sie große Verzweiflung und vor allem Schmerz hinter der Fassade spüren, als wäre er in einer Situation, der er nicht entkommen konnte. Natsu schüttelte wild den Kopf. Sie wollte die Person vor sich nicht kennen lernen, aber ihre empathischen Fähigkeiten zwangen sie schon beinahe dazu. Dabei wusste sie genau, dass man mit so einem Kerl wie dem vor ihr keine oberflächliche, lockere Freundschaft entwickeln konnte, wer mit ihm befreundet sein wollte, musste sich gleichzeitig Mühe geben, ihn zu verstehen, was eine tiefere Bindung voraussah. Und dazu war sie bei Weitem nicht bereit.

Als er anfing zu lachen, zuckte sie kurz vor Überraschung zusammen. Sie betrachtete ihn aufmerksam mit ihren großen Augen und war etwas erstaunt über den plötzlichen Ausbruch. Aber es schien kein Lachen der Freude, der positiven Amüsanz zu sein, ganz und gar nicht. Das Mädchen runzelte die Stirn. "Ich hab keine Ahnung? Nun, da sind wir ja wohl im selben Boot", antwortete sie grob und schaute ihn unverwandt an. Er kannte sie nicht und trotzdem hatte er sich eine voreilige Meinung von ihr gebildet. Sie konnte so etwas nicht leiden, besonders, wenn ihre Eltern da mit hereingezogen wurde. Wieder brannte Wut in ihr auf und verdrängte für einen Moment die Kälte, die sie so plagte.

Zero Kiryuu. Bei dem Namen weiteten sich ihre Augen und ein glockenhelles Lachen erfüllte den Wald. "Ach wirklich? Darauf hätte ich selbst kommen können. Die Mädchen haben dich als brummig und angsteinflößend bezeichnet, perfekte Beschreibung, obwohl ich beim zweiten Punkt nicht ganz zustimmen kann..." Okay, es war eine Lüge, denn die Gänsehaut auf ihrem Körper war nicht nur von der Kälte verursacht worden, sondern auch von der Präsenz des Guardians vor ihr. Trotzdem trat sie weiter unerschrocken auf, als würde ihr seine Gegenwart überhaupt nichts ausmachen. Das tat es auch in gewisser Weise nicht, denn sie hatte Schlimmeres erlebt.

Ihre Nase fing an zu jucken und ihr Körper wurde durchgeschüttelt, als sie ein kleines, niedliches Niesen ausstieß. Na super, sie wurde krank, aber was sollte sie Anderes erwarten? Ihr kleiner Körper war, im Gegensatz zu ihrem Geist, nicht dafür ausgelegt, viel auszuhalten. Er war schwach und so leicht zu verletzen. Es war das, was Natsu am meisten an sich hasste: ihre äußerliche Verletzlichkeit, denn mit ihrem weichen, zierlichen Mädchenkörper war sie das perfekte Opfer, obwohl ihr Geist so widerborstig war wie kaum ein Anderer.

"Natsu Takachiho", stellte sie sich in knappen Worten vor, vielleicht etwas unhöflich, aber hey, sie saß auf dem Waldboden und Zero hatte ihre Eltern beleidigt, hatte er da noch Höflichkeit verdient? Nein, ganz und gar nicht. Und das sollte er auch nicht erwarten. Sie kannte ihn nicht, er bedeutete ihn nicht, wieso sich also große Mühe geben? Die wäre doch eh mehr als verschwendet gewesen bei einem, der keine Emotionen zuließ und einem vorkam, wie ein schwarzes Loch, das jedes positive und negative Gefühl zu schlucken schien.

Einen Moment schien der Körper des Guardians mit jeder Pore 'Einsamkeit' auszustrahlen und in dem kleinen, schwachen Moment entdeckte Natsu, dass seine Augen nicht grau waren, wie sie anfangs fälschlicherweise angenommen hatte, sondern leicht fliederfarben, was das Mädchen fast zu einem Lächeln verlockte. Wie niedlich.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 1:57 pm

So, so ihr Leben war ihr nicht völlig egal. Die Tatsache, dass sie nachts im Wald rumlief und nun auf dem kalten, schneebedeckten Boden saß, strahlte aber etwas vollkommen anderes aus. Nun ja was sollte man machen? Der Silberhaarige wollte ihr nun wirklich nicht die letzte Illusion von ihrer nicht mehr vorhandenen Würde nehmen. Denn an diese klammerte sie sich wie eine Katze an einen Ast, der sie vor dem Ertrinken rettete. Würde er diesen abbrechen, wäre auch ihr letzter Halt verloren. Zwar war er eiskalt aber so verletzend war selbst er nicht. Kaname dem hätte er das zugetraut und aus diesem Grund wollte er erst recht nicht so sein. Wie er ihn hasste... Er hasste ihn sogar mehr als sich selber und das war schon ein Zeichen.

Warum um alles in der Welt schüttelte sie nun den Kopf? Normal tat man das, wenn man bemerkte, dass man gerade etwas dachte beziehungsweise tat, das absolut nicht richtig war - zumindest aus der eigenen Sicht betrachtet. Zu gerne hätte er erfahren, was sie zu dieser Reaktion getrieben hatte. Jedoch glaubte er nicht daran es jemals herauszufinden. Hatte er sich gerade verhört oder hatte sie ihn mit sich selbst verglichen und auf eine Ebene gestellt?! Böse funkelte er sie an und kurz schnaubte er vor Wut. "Vergleiche mich nicht mit dir und stelle mich nie wieder mit dir auf eine Eben. Verstanden?!", knurrte er bedrohlich leise. Aber nicht so leise, dass sie es nicht mehr hörte. Sonst hätte seine Drohung ja auch keinen Sinn gehabt. Nein, er wählte, die Lautstärke, die sie gerade noch hörte. Zugleich unterstrich er mit der Lautstärke seine Drohung. Ein perfekter Schachzug - wie er fand. Zumindest in der Hinsicht sie nicht nah genug an sich heranzulassen. Denn durch seine Gefühle von zuvor hatte er seine Unnahbarkeit etwas abgelegt und sie somit eigentlich zu dieser Antwort eingeladen. Von jetzt an musste er besser aufpassen, was er sagte und tat.

Anscheinend hatte sie doch von ihm gehört. Das war an ihrer Antwort klar zu erkennen. Aber das war gut. Das war sogar sehr gut. Wenn es ihr nicht schon zuvor nicht klar gewesen war, dann wenigstens jetzt: Man sollte ihn nicht reizen ohne sich selbst in Lebensgefahr zu begeben. Der Gedanke daran, dass er ihr Angst machte beruhigte ihn. Auch wenn ihre Worte etwas anderes aussagten, sprach ihr Körper seine eigene Sprache und die schrie aus: Ich habe Angst! Pure Angst um genau zu sein, das konnte er ihr ansehen. Sie versuchte ihre Gefühle zu überspielen aber hier und da schauten die wahren Gefühle hervor, wenn auch nur ganz kurz. Daran musste sie wohl arbeiten. Denn er konnte es fast bis zur Perfektion. Eins zu null für ihn.

Skeptisch hob er eine Augenbraue an, nach dem ein Niesen, die Nacht erfüllt hatte. So schnell wurde sie also krank? Wie erbärmlich. Von seinem Gegenüber hatte er nun wirklich mehr erwartet. Schon alleine wegen ihres mehr oder weniger starken Geistes. Für einen Mensch schlug sie sich aber gut, das musste er ihr lassen. Kurz darauf stellte sie sich vor. Das Mädchen war also die Neue. Der Rektor hatte ununterbrochen von ihr erzählt, daher wusste er wer sie war. Als er jedoch von ihrer Vergangenheit anfing, war er gegangen. Das war ihm dann wirklich zu blöd geworden. Jetzt bereute er diese Entscheidung zu tiefst, wäre er geblieben, wüsste er mehr über sie. "Natsu Takachiko also.", wiederholte er ihren Namen und nickte wissend. "Du wolltest also die wunderbaren Night Class Schüler beobachten gehen. Weil du neu bist und weil du bis jetzt noch nicht bei den abendlichen Groupie-Treffen dabei warst, oder? Ich weiß genau, dass du nicht da warst. Das wäre mir aufgefallen. Leider kenne ich alle, die dort jeden Abend herum kreischen wie Kleinkinder, denen man den Lutscher weggenommen hat. Ziemlich nervig wenn du mich fragst." Seine Stimme hörte sich fast wie schwarzer Samt an als er sprach und das leicht grimmige Lächeln unterstrich seine Abneigung gegenüber jenen Mädchen, die die Night Class anhimmelten als seien sie Stars.

Erneut musterte er sie und sie sah nicht so aus wie die typischen Groupies, weswegen er sich nun fragt warum sie das hier tat. Wahrscheinlich hatten die anderen mit ihren Reden ihr Hirn vernebelt. Das war die einzig logische Erklärung. "Du siehst nun wirklich nicht aus wie ein Night Class Groupie.", stellte er fest. Natsu saß immer noch auf dem Boden und langsam fragte er sich ob sie jemals wieder aufstehen würde. "Hast du nicht mal vor aufzustehen? Oder bist du am Boden fest gefroren?", fragte er sie provozierend. Ihre misslungenen Versuche waren ihm nicht entgangen ebenso wenig ihr Knöchel, der geknackst hatte und somit sehr wahrscheinlich verstaucht war. Es erschien ihm unmöglich, dass sie es schaffen würde aufzustehen ohne seine Hilfe. Die Frage war nur ob er ihr helfen würde.

Langsam ging er zu einem Baum und lehnte sich an diesen. Seine eiskalte und unnahbare Aura war zurückgekehrt. Was ein Glück. Momentan machte er keine Anstalten ihr zu helfen, denn so eben hatte der Silberhaarige beschlossen ihr erst zu helfen, wenn sie ihn anbettelte. Ansonsten würde er sie hier alleine lassen. Zumindest würde er dies vorgeben und sie zur Belustigung aus einiger Entfernung eine Weile beobachten bevor er sich erbarmte ihr zu helfen. Allerdings rechnete er damit, dass sie ihn dann schlug. Jedoch hatte er dies verdient, da er sie verletzt hatte. Leider war es auch seine Pflicht ihr zu helfen, weshalb er sie erst recht nicht hier zurücklassen konnte.




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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 2:48 pm

Zugegeben, es war wirklich die idiotischste Aktion in ihrem Leben gewesen, durch den Wald zu schleichen, nur um ihre Neugier zu befriedigen. Besonders, da sie noch vor ein paar Stunden so fürchterlich genervt von den ganzen Schwärmereien gewesen war, doch sie bereute es nicht. Seit dem Tod ihrer Familie hatte sie gelernt, nichts zu bereuen, das würde sie selbst nur belasten, wenn sie irgendwann starb. Und wer weiß, vielleicht suchte der Vampir noch nach ihr? Vielleicht würde er sich nicht damit zufrieden geben, nicht ihre ganze Familie getötet zu haben? Panik blitzte in ihren Augen auf und sie senkte den Blick. Nein, sie wollte nicht daran denken, es war Unsinn, vollkommener Schwachsinn. Sie hatte ein neues Leben angefangen, würde hier die Schulbank drücken und ihre Noten auf Höchstniveau halten, denn wenn sie das nicht tat, war es aus mit ihrem mehr oder weniger unabhängingen Leben, dann würde sie wieder herumgegeben werden, wie ein wertloser Kartoffelsack, den niemand haben wollte. Und darauf hatte sie nun erst recht keine Lust!

Seine nächsten Worte sollten sie wieder auf ihren Platz weisen, der für ihn völlig klar war. Schließlich war sie nur ein Schüler, der den Guardians gehorchen musste, aber das war ihr total schnuppe. Deswegen überhörte sie die Drohung auch einfach nonchalant, während sie nicht darauf achtete, dass bei den leisen Worten ihr Herz schneller schlug. "Arrogantes Etwas", beschimpfte sie ihn. "Klar, du bist ein Guardian, aber das heißt nicht, dass du wichtiger bist als alle anderen. Du bist auch nur ein Mensch und da hat man Gemeinsamkeiten, klar? Außerdem hasse ich Leute, die sich Meinungen über mich bilden, wenn sie mich nicht einmal kennen." Ihre ganze Haltung zeigte ihre Genervtheit. Es war einfach nur noch lächerlich. Ihr war kalt, ihre Gliedmaßen waren taub, sie wurde langsam aber sicher wirklich krank und alles, was der Herr ihr gegenüber tat war, sie anzuschnauzen. Konnten sie diese unsinnige Unterhaltung nicht auch im Warmen weiterführen? Nicht, dass sie seine Hilfe wollte, sie würde eher zum Wohnheim kriechen, als sich von ihm tragen zu lassen - laufen konnte sie nicht mehr, das stand fest -, das würde ihr Stolz nie zulassen. Und außerdem war sie unabhängig. Sie brauchte keine Hilfe, von niemandem und auch kein Mitleid, darauf verzichtete sie dankend. Sie hasste diese falschen, mitleidigen Gesichter der Menschen, die auf sie zukamen, sie groß bemitleideten, ihr Hilfe anboten und dann, wenn es hart auf hart kam, einfach verschwanden. Dafür war sie sich zu gut, um immer wieder auf diese elende Farce hereinzufallen.

Allerdings nahmen ihr das Wissen, etwas über die Person vor ihr zu wissen, sogar etwas von ihrer Angst. Sie wusste, dass er skrupellos war und brummig, aber mehr auch nicht. Die Mädchen beschwerten sich über ihn, sagen, dass solche Attraktivität an so einen Jungen wie Zero verschwendet war und dass er total unnachgiebig wäre. Es waren Eigenschaften, die Natsu schätzte. Sie hasste Weicheier, deswegen hatte sie schon Respekt vor Zero, in irgendeiner Art und Weise. Geistig sah sie sich ihm völlig gewachsen, aber ihre körperlichen Dispositionen führten dazu, dass sie sich insgesamt ziemlich unterlegen fühlte, was das Angstgefühl erklärte. Sie war die Beute, er war der Jäger, es war eine natürliche Reaktion. Trotzdem kam Natsu nicht umhin, sie nervig zu finden.

Aber sie musste zugeben, ihr Gegenüber sah gut aus, auf eine dunkle Art und Weise und es gefiel ihr. Nicht, dass sie es sich oder anderen Leuten eingestehen würde, denn das hieße, dass sie ihn irgendwie sympathisch fand und sie wollte ja keine Bindung zu ihm aufbauen, Gott bewahre!

Die Art, wie Zero ihren Namen aussprach, zeigte ihr, dass auch er von ihr gehört hatte. Wahrscheinlich hatten irgendwelche Lehrer von ihren schulischen Leistungen geprahlt, das taten die Erwachsenen gern, dabei war Natsu die Schule ziemlich egal. Es gab wichtigere Dinge im Leben, wie zum Beispiel das bloße Überleben. Nur deshalb hatte sie sich mit ihren Noten zu gesteigert, was in Hinsicht auf ihr gutes Gedächtnis nicht sehr schwer war. Als Zero auf die Groupietreffen zu sprechen kam, zog das Mädchen eine Augenbraue hoch. "Groupetreffen? Wofür denn das? Die Mädchen reden doch so schon den ganzen Tag über Idol-sama, Kaname-Sama und co. Lächerlich." Die Brünette schnaubte herablassend. Das war es in der Tat, total hirnlos und sie hatte sich auf deren Niveau herabgelassen. Wieso eigentlich? Ach ja, idiotische Neugier, etwas, was sie leider nicht immer unterdrücken konnte.

Was? Sie sah nicht aus wie ein Night-Class Groupie? Was für eine Überraschung- Nicht!

"Ach wirklich? Vielleicht", sie betonte jede einzelne Silbe dieses Wort, als würde sie mit einem kleinen Kind sprechen, "kommt das davon, dass ich keiner bin? Ich bin nur hier, weil ich wissen wollte, was für 'engelsgleiche Wesen' es wert sind, so angepriesen zu werden, dass ich schon nach einem Tag die Namen dieser Leute nicht mehr abkann." Sie verschränkte die Arme, aus ihren Worten war ganz klar ihre Genervtheit herauszuhören. An diesen Abend hatten ihr die Ohren von den hirnlosen Schwärmereien fast schon geschmerzt, nicht zu vergessen das Pochen in ihren Schläfen, dass eine baldige Migräne ankündigte.

Auf seinen nächsten Kommentar hin, schaute sie ihn nur bitterböse an. "Kann dir doch egal sein, was ich mache", fuhr sie ihn an, zu stur um zuzugeben, dass sie nicht mehr laufen konnte. Zwar konnte sie ihre Beine vor Kälte nicht mehr spüren, dennoch spürte sie mit ihrer Hand um ihren Knöchel ganz genau, dass dieser schon ziemlich angeschwollen war. Und sie war nicht so verrückt, auf dem glatten Eisboden auf einem Bein zu hüpfen! "Meinetwegen kannst du dich um jeden anderen Blödsinn kümmern, ich komm schon irgendwie wieder zurück zu meinem Wohnheim." Das meinte sie wirklich so. Sie würde zum Wohnheim kriechen. Zwar waren ihre Glieder taub und sie war ziemlich unbeholfen, doch sie würde es trotzdem versuchen, besser als vom Herren 'mir ist eh alles egal' Hilfe anzunehmen.
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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 7:05 pm

Für einen kurzen Augenblick schien die zierliche Gestalt auf dem Boden in Panik auszubrechen, konnte dies aber anscheinend unterdrücken, da dem im Endeffekt doch nicht so war. Gerne hätte er gefragt weshalb sie so panisch gewesen war. Allerdings passte das sowas von gar nicht zu ihm. Außerdem war er nicht nett und an Small Talk war er ebenso wenig interessiert wie an einer Heirat mit Kaname - nämlich gar nicht. Nun war die Frage wie er sich elegant vor seine Pflicht drücken konnte sich um das kleine Biest zu kümmern ohne selber Ärger zu bekommen. Dieses Unterfangen würde sich ziemlich kompliziert gestalten, weshalb er sich nach einigen Überlegungen dafür entschied es zu lassen. Jedoch würde sie sich von ihm nicht helfen lassen was ein kleines Problem darstellen würde.

Die hatte wirklich Nerven. Ihn als arrogant zu bezeichnen. Wenn er eins nicht war, dann war es arrogant. Da kannte er ganz andere Kaliber, die viel mehr dem Wort 'Arrogant' entsprachen als er - zum Beispiel Kaname. "Ich bin nicht arrogant. Die einzige Person, die hier arrogant ist, bist du. Denk' mal darüber nach bevor du das nächste Mal jemand anderen als arrogant bezeichnest, Püppchen." Ruhig waren seine Worte, doch Ruhe seinerseits war immer nicht so wie sie schien. Er kam zwar ruhig vor wie ein See. Aber diese waren bekanntlicher Weise tief und in der Tiefe lauerte immer das Böse. Das war ein ungeschriebenes Gesetz der Natur. Von daher gesehen, sollte man sich nie von seinem Gegenüber täuschen lassen, wenn er ruhig wirkte, denn der Schein trügt immer.

Das Mädchen schien sichtlich genervt von ihm. Jedoch tangierte ihn das peripher. Freiwillig machte er den Job des Babysitters nun auch nicht und solche kratzbürstigen Diven fehlten ihm da gerade noch. Anscheinend wollte sie einerseits nicht bemitleidet werden. Andererseits schien es aber so als ob sie Aufmerksamkeit und Mitleid wollte. Nun musste sie sich nur noch für eins von beiden entscheiden, denn beides würde nicht funktionieren. //Versteh' einer mal diese Weiber...// Grimmig sah er sie an. In was hatte er sich da nur herein geritten? Warum hatte er nicht so getan als ob er diese dämlichen Fußspuren übersehen hätte? Kaname und die Groupies... ja genau das war die Antwort. Kaname hätte ihn bloßgestellt und die Groupies hätten gedacht, dass er nachsichtig geworden wäre und dann hätten sie angefangen auf seiner Nase herum zu tanzen. Weder auf das eine noch auf das andere hatte er Lust gehabt. Wie waren ihm diese kleinen Details nur entfallen?

Auf eine gewisse Weise schien er Natsu zu verstehen und es kam ihm so vor als ob er sie gut kennen würde. Zugegeben so schlecht sah sie nun wirklich nicht aus. Locken hatte er ja schon immer irgendwie reizend gefunden und sonst war sie ja auch nicht gerade hässlich. Jedoch war es nicht seine Art sich jemanden anzuvertrauen oder einem anderen als sich selbst zu öffnen und sein verletzliches Inneres zu zeigen. Weshalb für ihn mehr als diese Auseinandersetzung nicht in Frage kam.

Die Augenbraue skeptisch gehoben hörte er ihr zu, während sie sich über die anderen Mädchen beschwerte, die immer von den Night Class Schülern schwärmten. "Wenn es so lächerlich ist wie du behauptest, wieso bist du dann hier und nicht in deinem Bett?", fragte er zynisch. Momentan widersprach sie sich selbst. Sie war genervt und dennoch war sie hier um diese Monster zu sehen. Weiber... Kopfschüttelnd sah er sie an. Seine Arme hatte er mittlerweile vor der Brust verschränkt. "Ach wirklich? Vielleicht", sie betonte jede einzelne Silbe dieses Wort, als würde sie mit einem kleinen Kind sprechen, "kommt das davon, dass ich keiner bin? Ich bin nur hier, weil ich wissen wollte, was für 'engelsgleiche Wesen' es wert sind, so angepriesen zu werden, dass ich schon nach einem Tag die Namen dieser Leute nicht mehr abkann." Als würde er es nur beiläufig bemerken sagte er: "Nur zu deiner Information Süße, ich bin kein Kleinkind mehr. Du kannst mit mir ruhig normal reden. Und es sind keine engelsgleichen Wesen. Aber da gehen die Meinungen nun mal auseinander. Ziemlich weit auseinander. Und wenn du trotzdem gucken gehst obwohl du genervt bis, dann bist du nicht viel besser als diese kreischenden Landplagen." Nun schnaubte sie und er musste kurz grinsen und antwortete darauf: "Schnaufen bringt dich jetzt auch nicht weiter Püppchen." Wie es ihn einfach nur glücklich machte, wenn er sie provozieren konnte.

Für seine Frage, ob sie mit dem Gedanken spielte überhaupt noch mal aufzustehen, kassierte er einen bitterbösen Blick. "Kann dir doch egal sein, was ich mache", fuhr sie ihn anschließend an. Momentan hatte sie Ähnlichkeit mit einer in die Enge gedrängten Klapperschlange, die nach allem und jeden schnappte. Jedoch besaß sie kein Gift und war um einiges ungefährlicher als ihre tierischen Vorbilder. Ihr genauso wie ihm war aber klar, dass sie nicht mehr laufen konnte - zumindest ohne Hilfe - und er glaubte nicht daran, dass sie alleine zurückfinden würde. Nun gut wie sie wollte. Er spielte bei ihrem kleinen Spiel mit. "Meinetwegen kannst du dich um jeden anderen Blödsinn kümmern, ich komm schon irgendwie wieder zurück zu meinem Wohnheim." "Ach wirklich?", fragte er skeptisch mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Aber ok wie du willst, Süße. ich wünsche dir noch viel Spaß." Mit diesen Worten stieß er sich von dem Baum ab und verschwand aus ihrem Sichtfeld. Zwar konnte er sie noch sehen aber sie ihn nicht mehr.

Das würde ein Spaß werden. Wie lange es wohl dauern wird bis sie in Panik ausbricht und bemerkt, dass sie alleine nicht zurückkommt? Der Schnee und Wind hatten schon lange die Spuren verwischt und er war ja weg, das sollte sie zumindest denken. Allein schon die Vorstellung daran, dass sie gleich weinen würde oder sonst etwas in die Richtung machte ihn auf eine kranke Art und Weise glücklich. Da war es wieder, das Böse, und es hatte erneut Besitz von ihm ergriffen. Ob es an seinem Vampirdasein lag oder aber daran das er ein Hunter war - er wusste es nicht. Eines war aber klar: Er spielte mit ihr wie eine Katze mit der Maus, die sie gerade erbeutet hatte und das fühlte sich verboten gut an.

//Mögen die Spiele beginnen...//, dachte er grinsend während er sich erneut an einen Baum lehnte und seine Beute beobachtete.



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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 9:08 pm

Sie sollte darüber nachdenken? Wieso denn, es interessierte sie doch eh nicht, was dieser idiotische Kerl von ihr dachte. "Nachdenken? Keine Lust", erwiderte sie und gähnte gespielt. "Das würde heißen, dass ich auf die Gefühle meines Gegenübers achten müsste und das würde ja überhaupt keinen Spaß machen, hab ich recht?" Es war ein Seitenhieb, der Zero golt, denn er schien mit allen Mitteln zu versuchen, sie zu verletzen, was für Natsu nicht wirklich nachvollziehbar war. Schließlich lief er doch die ganze Zeit mit einer 'mir ist alles scheiß egal' - Miene herum oder? Wieso machte er sich dann die Mühe, und versuchte, etwas zu finden, um sie zu verletzen?

Im Gegensatz zu diesen erbarmungswürdigen Mädchen gab sich die Brünette nicht der Illusion hin, dass Zero sie für wichtig genug nahm, um sich beim Beleidigen über die Person Gedanken zu machen, ihr Aufmerksamkeit zu schenken, sie wusste genau, dass er jeden so behandelte. Und es war ihr mehr oder weniger egal, ob er ihr jetzt irgendwelche Aufmerksamkeit zuteil werden ließ oder nicht, aber sie war nicht so, dass sie die Aussagen der Anderen unkommentiert ließ, dafür hatte sie viel zu viel Spaß andere zu ärgern. Und bei manch geballter Dummheit konnte sie auch einfach nicht anders.

Alles in allem war sie ziemlich ruhig ... bis das Wort 'Püppchen' fiel. Das Mädchen zuckte zusammen und spürte Wut in sich aufsteigen, die sie so gut es ging unterdrückte. Sie würde jetzt nicht wegen so etwas lächerlichem ausrasten, nein, das hob sie sich für später auf, wenn sie nicht mehr so hilflos war und sich wieder strecken konnte, um ihm eine Ohrfeige zu geben, bis dahin ... zeigte sie sich einfach so locker wie immer. Sie wusste nicht genau, was Zero damit bezwecken wollte. Versuchte er jetzt, sie aufzuregen, nur, weil sie nicht wie alle anderen Mädchen auch reagierte und schon vor Angst vor dem Guardian die Flucht ergriff oder wie hatte sie das? Was sollte das ganze denn jetzt bitte? Typisch Männer!

Als er sie mit den anderen Mädchen auf eine Stufe stellte und weitere Worte wie 'Süße' und 'Püppchen' fielen, wurde ihr Ärger entflammt. Wie konnte er sie nur so bloßstellen? Er kannte sie nicht einmal und trotzdem tat er so, als wüsste er alles über sie! Am Liebsten wäre sie ihm ins Gesicht gesprungen, aber ein weiterer unbeholfener Versuch aufzustehen bewirkte nur, dass ein stechender Schmerz in ihrem Knöchel sie das Gesicht verziehen ließ. Okay, nichts mit Rache, jedenfalls noch nicht jetzt.

Erst jetzt ging ihr auf, wie lächerlich sie sich benahm. Er wollte sie provozieren und sie fiel darauf herein, dabei gab sie sich doch solche Mühe, sich auf so etwas nicht einzulassen, doofe Kommentare zu ignorieren. Sie selbst benahm sich lächerlich und das brachte sie dazu, ein melodisches, amüsantes Lachen auszustoßen. "Oh Gott, du versuchst es immer noch, nicht wahr?" Sie schüttelte tadelnd den Kopf, auf einmal seltsam heiter. "Wie niedlich. Ich hätte nicht gedacht, dass es Leute gibt, die so krampfhaft versuchen, mich aufzuregen. Na ja, wenn man die Schulhoftussies nicht mitzählt. Glückwunsch, du hast dich auf deren Stufe begeben." Sie zwinkerte ihm zu und diesmal war es ihr wirklich schnuppe. Ein schöner warmer Schleier von Gleichgültigkeit hatte sich um sie gelegt und sie ihre Wut vergessen lassen. Sie war für einen Moment sogar gut drauf und sie hielt an dem viel angenehmeren Gefühl fest, um sich nicht weiter in den Arsch beißen zu müssen, weil sie so eine dumme, unerklärliche Aktion gestartet hatte. Es war lächerlich gewesen, da hatte Zero schon recht, aber das hieß nicht, dass sie es zugeben würde, nein, ihr Stolz verbot es ihr. Also hielt sie schön still und lächelte Zero stattdessen an.

Diese wunderbare Gleichgültigkeit, die sie erfasst hatte, half ihr dabei, nicht in Panik auszubrechen, als Zero ankündigte, er würde sie nun allein lassen. Sie winkte, immer noch unerträglich heiter und rief hinterher: "Gutes Gelingen beim Bewachen!" Dann, als Zero verschwand, fing sie an, sich auf ihre Knie aufzurichten, was nicht einfach war, denn ihre Beine waren durch die Kälte eingeschlafen und reagierten kaum mehr. Entschlossen biss sie die Zähne zusammen und grub ihre Fingernägel in den Schnee, dann kroch sie vorsichtig über den kalten Waldboden, ignorierte die Zweige, die sich in Hände und Knie bohrten, ihre Strumpfhose zerstörten, ebenso den kalten Wind, der nun durch den Mantel wehte und ihren Oberkörper langsam auch zum frieren brachte. Mit verbissener Entschlossenheit wandte sie sich in die Richtung, von der sie dachte, es sei die richtige. Zum Glück zählte Orientierung nun nicht zu ihren Schwächen, dennoch war es nicht so leicht, sich hier zurechtzufinden, an einem fremden Ort, ohne Schilder, ohne Karte und dann noch im Dunkeln. Ihre eigenen Fußspuren waren nicht mehr zu erkennen, der Schnee hatte sie schon wieder verschwinden lassen und so hinterließ das Mädchen nun eine frische Spur im Schnee.

Doch anstatt zu verzweifeln oder zu weinen, kämpfte das Mädchen mit der Müdigkeit. Sie wusste, es war gefährlich, im Schnee einzuschlafen, aber ihr Körper brauchte den Schlaf, besonders nach der Anstrengung der letzten halben Stunde, als sie gegen die Schneeverwehungen hatte ankämpfen müssen. Sie blinzelte angestrengt, als ihre Sicht anfing, zu verschwimmen, ihre Lider waren schwerer. Okay, jetzt galt es, sich abzulenken. Und was half da am besten? In Anbetracht ihrer Situation würde wohl singen reichen müssen, aber kein ruhiges, einschläferndes Lied, sondern eins mit pepp, das ihr gute Laune brachte - sofern es bei ihrer Situation überhaupt möglich war, wirklich gut drauf zu sein, selbst ihre Gleichgültigkeit war so gut wie verflogen - und sie zum weiterkriechen ermutigen. Und schon hatte sie ein passendes Lied im Ohr.

"My wingtips waltz across naive
Wood floors the creap innocently down the stairs
Track melody, my percussive feet serve cobweb headaches
As a marching set of marching clocks
The slumbering apparitions that they've come to wake up."
Nur leise sang sie das Lied, das Brendon Urie selbst so heiter sang, was wahrscheinlich auch an der ungewöhnlichen Melodie lag, die einen etwas an Jahrmarktsmusik erinnerte, gemischt mit Rock. Das war der Stil der Band und die Texte waren so schön unsinnig, dass sie jeden melancholischen Gedanken einfach wegbließen. Einfach perfekt für ihre Situation!
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Zero Kiryuu

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BeitragThema: Re: Der Wald   Der Wald - Seite 6 Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 10:36 pm

Ihr ganzes dummes Gerede hatte er zuvor ignoriert und war einfach gegangen. Natürlich nicht weit weg nur gerade soweit das sie ihn nicht mehr sehen und hören konnte.

Kurz nach dem er gegangen war, fing das Schauspiel an. Anstatt nach ihm zu rufen oder der gleichen, richtete sie sich mehr oder weniger auf und begann in die völlig falsche Richtung zu krabbeln. So viel zu dem Thema 'Ich finde schon alleine zurück und brauche deine Hilfe nicht'. In sicherem Abstand folgte er ihr und beobachtete ihre unbeholfenen Versuche sich fortzubewegen.

Nach einer halben Stunde begann sie zu singen:

"My wingtips waltz across naive
Wood floors the creap innocently down the stairs
Track melody, my percussive feet serve cobweb headaches
As a marching set of marching clocks
The slumbering apparitions that they've come to wake up."

Und das sogar ziemlich gut, wenn man den gequälten Gesichtsausdruck nicht beachtete, könnte man meinen, dass es ihr sogar Spaß machte. Noch einige Minuten folgte er ihr und beschloss ihr nun doch zu helfen. Langsam näherte er sich ihr wieder, darauf bedacht, dass sie ihn nicht zu früh bemerkte. "Du bist ja immer noch hier.", bemerkte er als er fast bei ihr angekommen war. Dieses Mal hatte er nicht vor sie zu erschrecken. Das war zuvor ja auch nicht seine direkte Absicht gewesen. Einige Meter schritt er schweigend neben ihr her und beobachtete sie. Dann blickte er hinter sich und betrachtete die Spuren, die er und sie hinterlassen hatten. Der Schnee war weiß, unschuldig und rein. Kein Duft von Blut lag in der Luft. Was ein Glück.

Sollte er sich nun wirklich bei ihr entschuldigen? Der Junge dachte noch kurz darüber nach bevor er zu sprechen begann: "Hör mal das von vorhin tut mir leid. Ich meine das mit deinen Eltern und so. Das habe ich nicht gewusst - woher auch. Aber ich kann dich verstehen und hoffe, dass du jetzt nicht mehr so wütend auf mich bist. Und jetzt lass mich dir helfen. Immerhin bin ich auch daran schuld, dass du nicht mehr gehen kannst." Ohne auf ihre Antwort zu warten, kniete er sich hin und hob sie hoch. Eigentlich wollte er sie wie einen Sack über den Rücken schmeißen, sah davon aber doch ab und trug sie so wie ein Bräutigam seine Braut trug: Einen Arm unter den Knien und der andere auf Schulterhöhe. Ihm war durchaus bewusst, dass sie ihn nun kratzen, schlagen und sogar beißen konnte.

Zielsicher änderte er die Richtung und nahm Kurs auf das Schulgebäude. Dabei versuchte er so ruhig wie möglich zu gehen und sich zugleich beeilen. Zwischendurch warf er einen Blick auf Natsu. Das Mädchen schien sehr müde zu sein und es war nur noch eine Frage der Zeit, dass sie einschlief.

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