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Vampire Knight RPG
 
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 Küche

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BeitragThema: Küche    Küche  Icon_minitimeSo Apr 29, 2012 8:56 pm

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Zero Kiryuu

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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeSo Mai 06, 2012 11:05 pm

Cf: Der Wald

Der erste Raum, der ihm spontan eingefallen war, war die Küche. Hier gab es Essen, Trinken und irgendwo in den Schubladen hatte er letztens einen Erste-Hilfe-Koffer gesehen. Den galt es nun zu finden.

Kurzer Hand setzte er sie auf der Arbeitsfläche der Küche ab und begann damit die Schubladen zu durchwühlen. "Irgendwo muss das Ding doch sein...", murmelte er und suchte weiter. Nach einigen Minuten der Suche fand er endlich den Erste-Hilfe-Kasten. "Hab ich dich.", stellte er zufrieden fest. "Und nun zu dir." Er drehte sich zu der Brünetten um, ging zu ihr und stellte den Kasten neben ihr ab. "Ich nehme mal an, dass du das selber machen möchtest." Der Silberhaarige deutete auf den Kasten.

Anschließend drehte er sich um, holte einen Topf und setzte Wasser auf. Frischen Kaffee gab es hier zwar nicht dafür aber Instant-Kaffee. "Magst du auch einen Kaffee? Oder Tee? Oder Kakao?" Fragend sah er sie mit leicht schief gelegtem Kopf an. Dabei galt der Blick auch halb für ihn. Er fasste es nicht, dass er so unfassbar nett zu ihr war. //Vielleicht will ich nicht mehr ganz so allein sein wie zuvor ...//, dachte er bitter während er versuchte sein eigenes Handeln zu verstehen. Während er aber nun auf ihre Antwort wartete, suchte er Zutaten für Salz-Ramen zusammen - seine Lieblingsspeise - weil er verdammt nochmal Hunger hatte. Nun begann er zu kochen. Ja es war mitten in der Nacht und irgendwann würde er davon noch dick werden. Aber das war ihm egal. Ohne das Mädchen zu fragen, kochte er einfach für sie mit.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeMo Mai 07, 2012 9:52 pm

Auf der Arbeitsplatte in der Küche sitzend ließ Natsu einen Moment die letzten Minuten revue passieren. Zero hatte sie erschreckt, wieder mal. Lautlos war er hinter ihr aufgetaucht und sie war zusammengezuckt, als sie seine tiefe Stimme vernommen hatte. Am liebsten hätte sie ihn mit einem sarkastischen Spruch bestraft, besonders bei seiner nächsten Bemerkung, doch sie war zu erschöpft, um ihn noch böse anzuschauen. Am liebsten würde sie sich einfach in den Schnee legen und schlafen ... Aber das hatte sie natürlich nicht gekonnt, außer, sie hatte erfrieren wollen, aber nein, darauf war sie nun nicht wirklich scharf drauf gewesen.

In Gedanken vertieft hatte sie erst recht nicht mit den nächsten Worten gerechnet, die Zero sprach. Er ... oh mein Gott, er entschuldigte sich?! Es waren diese Worte gewesen, die sie wieder einigermaßen wach gemacht hatten. Sie hatte ihn stumm und erschrocken angeschaut, wie ein Reh, auf das ein Auto zufuhr und so fühlte sie sich auch. Sie war daran gewöhnt, dass Leute garstig zu ihr waren, nicht aber, dass sie sich entschuldigen, deswegen erwischte es sie auch kalt. Nur verblasste ihre Wut nicht, ganz und gar nicht, da war immer noch diese Sache mit den Kosenamen, die sie ihm fast genauso übel nahm, wie seine Beschuldigungen ihren Eltern gegenüber. Sie protestierte halbherzig, als er sie hochhob und schaute ihn einen Moment stumm an, dann hatte sie ihm schon eine Ohrfeige gegeben. Ihre kalte Hand war vom Schnee in ihrer Bewegung eingeschränkt gewesen, deswegen dachte sie wohl nicht, dass es ihm besonder weh tat, sah man von der Kälte ihrer Haut ab, aber es gab ihr Befriedigung. Mit einem triumphierenden Blick hatte sie ihn angeschaut. "Jetzt sind wir quitt." Ihre Stimme war leise gewesen, von der Kälte und dem Gesang leicht rau.

Sie verschränkte die Arme, um anzudeuten, dass ihr es gar nicht gefiel, auf seine Hilfe angewiesen zu sein, dennoch protestierte sie nicht mehr, wenn man von einem kleinen Murren absah. Wenigstens hatte sie selbst nicht um Hilfe gebeten, das hätte ihr Stolz zu verhindern gewusst. Außerdem seh sie ein, dass sie alleine nicht weit gekommen war und sie glaubte nicht, dass es dem Herren, der sie trug, viel Kraft brauchte, schließlich war sie federleicht, obwohl sie eigentlich ein guter Esser war. Aber ihr Körper nahm nicht zu, kein einziges Gramm, es war schon manchmal frustrierend. Nun gut, wenigstens konnte niemand sagen, dass sie dick war, im Gegenteil. Obwohl sie auch nicht vollkommen mager war, sie hatte eine frauliche Figur, auf die sie richtiggehend stolz war. Es war etwas, was sie als Frau auszeichnete und sie von den Kindern abgrenzte, die sie meist sogar überragten, was oft sehr frustierend war.

Nun, und jetzt saß sie hier, endlich im Warmen, und sah Zero dabei zu, wie er in den Schränken kramte, auf der Suche nach einem Erste-Hilfe-Kasten. Sie selbst zog den Mantel enger um sich, trotz der schönen Raumtemperatur, aber sie war richtig eingefroren. Der plötzliche Wechsel von Kalt und Heiß tat richtiggehend weh auf der Haut. Ihre Hände waren vom krabbeln noch mehr von der Kälte angegriffen worden, diese konnte sie kaum mehr bewegen. Dennoch warf sie dem Guardian einen dankbaren Blick zu, als er sie sie selbst verarzten ließ. Als er sich umdrehte und weiter in den Schränken kramte - was immer er auch suchte - streifte sie sich schnell die Stiefel von den Füßen, worauf, ebenso hastig, auch ihre Strumpfhose auf dem Boden landete. Dann ließ sie ihren Blick auf ihren Knöchel wandern. Die Brünette verzog das Gesicht. Ihr Knöchel war auf die doppelte Größe angeschwollen und fing schon an, sich leicht blau zu verfärben. Nun war sie sich fast sicher, dass er verstaucht war, wahrscheinlcih müsste sie morgen noch zum Arzt gehen. Super, das zeigte mal wieder ihr unfassbares Glück.

Einen Moment lang kramte sie im Erste-Hilfe-Koffer, bis sie eine Salbe gegen Prellungen fand, die gleichzeitig schmerzlindernd war. Sie würde zwar nicht sehr viel helfen, aber besser als nichts. Sie schmierte die Salbe auf ein Stück Verband und wickelte ihn mehr oder weniger stramm um den Knöcheln. Jetzt, wo sie die Kälte verließ, war der Schmerz wieder da und sie biss die Zähne zusammen um nicht aufzustöhnen. So eine Bieberkacke!

"Wenn's dir keine Mühe macht, Kakao", presste sie auf seine Frage hin hervor, immer noch bemüht, den Verband so fest wie möglich um ihren Knöchel zu binden, trotz der Schmerzen. Und obwohl sie ihre Zähne so zusammenbiss, wurden sie durch ein Gähnen auseinandergezwungen. Sie war so verdammt müde. Aber das war nicht das Einzige, das sie in dem Moment störte. Sie hörte ein lautes Knurren und legte die Hand auf ihren Bauch. Heute Abend hatte sie nichts gegessen, das bereute sie nun. Sie hatte solchen Hunger! Man sollte bei ihrer zierlichen Statur meinen, dass sie Nahrungstechnisch nicht viel verbrauchte, aber Natsu war ein sehr guter Esser, sie brauchte mindestens drei große Mahlzeiten am Tag, sonst war sie sehr schlecht gelaunt und ihr Magen störte die ganze Umgebung. Und mit ihren Kochkünsten war es nicht unbedingt weit her, das musste sie leider zugeben. Die einfachen Sachen bekam sie noch hin, aber bei komplizierteren Sachen gab sie auf.

In dem Moment erschnupperte sie den Duft von bekannten Gewürzen und sie zog überrascht die Augenbrauen hoch. Suppe? "Was machst du da?", fragte sie neugierig und versuchte, von der Arbeitsplatte aus über Zeros Schulter in den Topf zu schauen, mit dem er beschäftigt war. Sie spannte den Bauch an, um ein erneutes Magenknurren zu ersticken. Man, sie hatte solchen Kohldampf!
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeMo Mai 07, 2012 10:49 pm

Während er sich selber einen Kaffee aufsetzte, musste er daran denken wie sie ihn geohrfeigt hatte und faste sich ohne es selber zu bemerken an seine Wange. Zwar hatte sie nicht fest zugeschlagen, dennoch kam ihm die Wange etwas wärmer vor als seine andere und mit Sicherheit hatte sie einen leicht roten Teint. Ob man wohl einen Handabdruck sehen konnte? Warum er ausgerechnet jetzt daran dachte wusste er nicht. Als ihm auffiel, dass er seine Wange berührte, zog er seine Hand schnell zurück.

"Wenn's dir keine Mühe macht, Kakao", ertönte es hinter ihm und so setzte er für sie einen Kakao auf. Jeder der das hier sah würde denken, dass er Drogen genommen hätte. Zero = nett? Das war eine Gleichung die weder mathematisch noch physikalisch geschweigen denn chemisch möglich war. Kurz darauf waren sein Kaffee und ihr Kakao fertig. Also drehte er sich um und stellte den Kakao ohne Worte neben sie. Neugierig musterte er dabei ihren Versuch sich zu verbinden, verkniff sich jedoch einen Kommentar dazu.

Gleich danach begann er Salz-Ramen zu kochen, nachdem er die Zutaten zusammen gesucht und klein geschnitten hatte. Ein Gähnen war gefolgt von einem lauten Knurren zu hören. Woraufhin er einen Blick über seine Schulter auf das Mädchen warf. Sie saß immer noch auf der Arbeitsplatte. Allerdings sah sie müde aus. Sehr müde sogar. Den Knöchel hatte sie anscheinend fertig verbunden. Da nichts besonders mit ihr zu sein schien kochte er wieder weiter. Nicht mehr lange und das Ramen würde fertig sein. "Was machst du da?", fragte Natsu neugierig.
"Auf jeden Fall nicht bügeln.", bemerkte er, "Ich meine wonach sieht, das denn für dich aus?" Ohne eine Antwort abzuwarten gab er ihr schlussendlich doch eine richtige Antwort. "Ok. Spaß bei Seite. Ich koche Salz-Ramen. Und laut deinem Magen scheinst du Hunger zu haben. Also gehe ich jetzt mal davon aus, dass du auch einen Teller möchtest. Korrigiere mich falls ich mich irre."

Wenige Minuten war die Suppe fertig und er füllte sie in Schüsseln um eine stellte er neben die Brünette und legte ein paar Stäbchen dazu. Während er selber nun begann seinen Kaffee zu trinken um wach zu bleiben und nebenbei die Suppe anfing zu verputzen.


Zuletzt von Zero Kiryuu am Di Mai 08, 2012 11:48 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeDi Mai 08, 2012 11:02 pm

Einen Moment dachte Natsu, er wäre wieder zu seinem alten Ich zurückgekehrt und sie sank in sich zusammen. Super, im Moment hatte sie nun wirklich keine Kraft, noch eine Maske der Gleichgültigkeit aufzusetzen, dafür war sie zu erschöpft. Als er dann aber doch zu einer normalen Erklärung einsetzte, musste die Brünette ein erleichtertes Seufzen unterdrücken. "Oh Gott, gerade richtig. Ich sterbe vor Hunger!", jammerte sie leicht scherzhaft und lehnte sich zurück. Sie versuchte es zumindest ... bis sie merkte, dass da ja gar kene Lehne hinten war. Einen Moment kämpfte sie damit, nicht umzukippen und damit den Kakao in ihren Händen zu verschütten, und sie schaffte es sogar, sich zu fangen. Sie verfluchte sich und ihre Tollpatschigkeit und wünschte sich, nicht auf einer Anrichte zu sitzen, sondern auf einem Stuhl, einem mit einer richtigen Lehne. Oder noch besser: ihr Bett. Es kam ihr vor, als könnte sie im Sitzen einschlafen, ihre Augen waren auf jeden Fall schwerer als sonst, aber es war noch auszuhalten, sie fielen ja nicht zu oder so. Noch nicht.

Die junge Frau mit den Bernsteinfarbenen Augen klammerte sich an den warmen Kakao, den der Guardian ihr gegeben hatte - wofür sie ihm unendlich dankbar war - und starrte in die braune Flüssigkeit. Ihre Hände wurden langsam warm, es war ein unangenehmes Gefühl, gleichzeitig aber auch wundervoll, die Wärme zu spüren. Das letzte Mal, dass jemand einen Kakao für sie gekocht hatte, war schon lange her. Sie versuchte sich an das letzte Mal zu erinnern, aber sie kam nicht drauf. Fest stand, dass es in der Zeit war, bevor ihre Familie umgebracht wurde. Ihre Eltern waren die Einzigen, die ... ach nein, sie dachte lieber nicht daran. Es wüde sie nur melancholisch machen und Natsu hasste das. Sie sah Traurigkeit und Melancholie als eine Art Schwäche an und zeigte deshalb auch nur selten, wenn sie wirklich traurig oder verzweifelt war, dafür musste sie richtig ausgelaugt sein - so wie jetzt ungefähr.

Langsam nahm das Mädchen einen Schluck von dem Kakao und genoss die Wärme, die ihren Körper durchströhmte. Für einen Moment schloss sie die Augen und schickte ein Stoßgebet in den Himmel. Sie lebte und allein dieser Kakao war für sie ein totaler Luxus, jedenfalls in ihrem halb erfrorenem Zustand. Als Zero ihr ihre Schlae mit Ramen gab, hielt sie sich nicht mit unnötigen Dankesreden auf, sondern stürzte sichauf das Essen. Noch halb gesittet, aber trotzdem ziemlich schnell verschlang sie die Suppe und setzte dann die Schale an den Mund, um die gut riechende Brühe zu trinken. Als sie die Schüssel dann absetzte, wanderte ihr Blick auf Zero. Dieser war immer noch mit seinem Essen beschäftigt, er hatte es anscheinend nicht so eilig wie sie.

Auf einmal überkam sie ein Verlangen. Sie wusste nicht, woran es lag, wahrscheinlich an der einigermaßen wohligen Atmosphäre und ihrer Müdigkeit. Außerdem war Zero im Moment wirklich nett ... es war gefährlich. In ihr reifte eine Idee, die eigentlich totaler Blödsinn war. Aber normalerweise klappte der totale Blödsinn immer am Besten. Also sammelte sie ihre letzte Kraft um eine gelassene Miene aufzusetzten - ihr Pokerface. "Ich hab alles gesehen, weißt du?" Ihre Stimme klang ruhig und gelassen, fast schon heiter, während sie von der schlimmsten Erfahrung ihres Lebens sprach. Innerlich hoffte sie, dass es klappen würde. Wenn sie Zero erzählte, was passiert war, würde er sie für verrückt halten, was hieß, dass er sie wieder kalt und emotionslos behandelte, was widerum bedeutete, dass es Natsu umso einfacher fallen würde, ihn nicht sympatisch zu finden. "Wie meine Familie getötet wurde. Na ja ... bei meinem Vater nun nicht, aber meine Schwester und meine Mutter. Diese ... diese Frau hat sie getötet und ... und sie hat gelächelt dabei." Das Mächen stieß ein bitteres Lachen aus. Noch allzu deutlich war ihr dieses atemberaubende Lächeln in dem Schönen Gesicht in Gedanken erhalten, es hatte sich in ihr Hirn gebrannt und zeigte sich ganz plötzlich, wenn sie sich entspannte, erschöpft war, emotional ausgelaugt ... Die Brünette schüttelte den Kopf, um nicht in ihre Gedankenwelt gezogen zu werden. Trotz ihrer Erzählung versuchte sie sich von alldem zu distanzieren, die Erinnerungen nicht hochkommen zu lassen, deswegen blieb sie auch so grob wie möglich bei ihrer Erzählung. "Und diese sie, sie war ... unmenschlich. Eine Vampirin hat meine ganze Familie an einem Tag ausgelöscht." Ihr Blick hielt den von Zero fest, ihre Augen sagten förmlich, dass er ihr nicht glauben sollte, dass er sie als verrückt abstempeln sollte, sie abstoßen sollte, wie es alle tun würden, die diese verrückte Geschichte hören würden - rein theoretisch, sie hatte es bis jetzt noch niemandem erzählt. Aber ganz leise war da eine Stimme in ihr, die sagte, dass es doch schön war, sich endlich jemandem anzuvertrauen, dass es sowieso langsam ander Zeit gewesen war ...
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeMi Mai 09, 2012 11:21 pm

"Oh Gott, gerade richtig. Ich sterbe vor Hunger!", jammerte das Mädchen leicht scherzhaft und lehnte sich zurück. //Vor Hunger sterben... Nicht gerade angenehm...// Das waren die ersten Gedanken, die ihm spontan zu Natsu's Aussagen einfielen und ein Lächeln huschte über seine Züge.

Ein kurzer Blick über die Schulter verriet ihm, dass die junge Dame extrem müde war und drohte jeden Moment von der Anrichte zu fallen. Allerdings interessierte ihn diese Tatsache erst wenn es so weit war und das war bei weitem noch nicht der Fall. Einige Minuten ließ er die Suppe noch vor sich hin köcheln und gab dann eine Schüssel an Natsu weiter, die ohne große Reden anfing, die Suppe zu verschlingen als ob sie 20 Wochen nichts mehr gegessen hätte. So viel zu dem Thema Frauen haben Tisch manieren. Er hingegen ließ sich Zeit mit dem Essen und stellte anschließend die Schüssel bei Seite. Jetzt hatte er nur noch seinen Kaffee. Ob Suppe mit Kaffee schmeckt fragt ihr euch bestimmt? Genau konnte er das nicht beurteilen aber man könnte es als erträglich bezeichnen.

Eine Weile schwiegen sie sich an während er an seinem Kaffee nippte, beobachtete er sie und war der Meinung, dass sie etwas beschäftigte. "Ich hab alles gesehen, weißt du?", begann sie gleich darauf und er sah sie nur etwas verwirrt an. "Was hast du gesehen?", fragte er sie immer noch sichtlich verwirrt. Wie um alles in der Welt kam sie von 'Oh Gott, gerade richtig. Ich sterbe vor Hunger!' auf 'Ich hab alles gesehen, weißt du?'. Das war etwas, dass er nie verstehen würde - wie Frauen diese Themenwechsel machten. Vor allem gab es nie einen richtigen Zusammenhang. Als Antwort bekam er nun das hier: "Wie meine Familie getötet wurde. Na ja ... bei meinem Vater nun nicht, aber meine Schwester und meine Mutter. Diese ... diese Frau hat sie getötet und ... und sie hat gelächelt dabei."

Einige Sekunden lang weiteten sich seine Augen - konnte es sein das...? NEIN! Das war unmöglich. Es konnte nicht die selbe Frau gewesen sein. Kopfschüttelnd stand er vor ihr und versuchte somit die Bilder zu verdrängen. Bei ihr musste es ein Mensch gewesen sein oder so, ja ganz bestimmt, versuchte er sich einzureden bevor die Hiobsbotschaft einschlug wie eine Granate aus dem zweiten Weltkrieg. "Und diese sie, sie war ... unmenschlich. Eine Vampirin hat meine ganze Familie an einem Tag ausgelöscht." "Nein, nein, nein... Das kann nicht sein...", flüsterte er fast lautlos mehr zu sich selbst als zu ihr. Wieso um alles in der Welt hatte das alles parallelen zu seinem Leben?

//Tief ein und ausatmen//

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Jetzt ging es wieder. Er hatte sich soweit unter Kontrolle sie wieder anzugucken ohne das Gefühl zu haben durchdrehen zu müssen. Wahrscheinlich erwartete sie jetzt, dass er sie nicht mehr beachtete und für verrückt erklärte. Doch das hatte er nicht vor, denn er wusste das diese Bestien existierten. Allerdings verstand er nicht warum sie ihn nicht als Vampir erkannte immerhin musste sie seit diesem traumatischen Erlebnis in dieser Sache sehr empfindlich sein. "Wie hat diese Frau ausgesehen?", fragte er sie ruhig aber bestimmt. Er musste es wissen. Er musste die Gewissheit haben, dass es nicht Shizuka Hio war - jene Frau die seine Familie kaltblütig abgeschlachtet hatte.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeDo Mai 10, 2012 11:22 pm

Als Natsu die Suppe aufgelöffelt hatte, nahm sie wieder die Tasse mit dem Kakao in der Hand, die langsam schon etwas an Wärme verloren hatte. Das Mädchen nahm einen kleinen Schluck und spürte, wie der salzige Geschmack auf ihrer Zunge von warmer Süße weggespült wurde. Die Brünette leckte sich zufrieden über die Lippen, wie eine Naschkatze, einen Augenblick dachte sie gar nicht an das, was sie gerade erzählt hatte, sie imitierte Normalität, als wäre das nichts, als wäre es nur eine einfache kleine Geschichte, ohne große Bedeutung. In Gedanken hatte sie die Erinnerung schon wieder in die hinterste Ecke geschoben, während sie Zero mit berechnendem Blick über den Tassenrand hinweg ansah. Es hatte sie nicht überrascht, dass der plötzliche Themenwechsel den Guardian verwirrt hatte, Natsu war gerne einmal impulsiv und wechselhaft, da fiel es Anderen oft schwer, ihren Gedankensprüngen zu folgen. Aber da machte sie sich nichts raus, je komplizierter, desto besser, das hielt die Leute davon ab, einen allzu engen Kontakt mit ihr einzugehen. Einerseits fühlte sie sich von anderen in ihrer Unabhängigkeit bedroht, andererseits hatte sie Angst, was passieren würde, wenn ... wenn der Vampir wieder kam. Was würde ihren Freunden passieren? Und was für ein Schicksal würde sie selbst erleiden? Zwei Fragen, über die sie schon oft ganze Nächte gegrübelt hatte, ohne auf eine Antwort zu kommen. Und dafür hatte sie ihren Schlaf geopfert, der sowieso schon ziemlich rar geworden war.

Zero sah richtig geschockt aus, was Natsu nun ziemlich überraschte. Sie hatte zwar damit gerechnet, dass er überrascht und ziemlich skeptisch sein würde, aber geschockt? Seine leisen Worte, die er vor sich hinmurmelte, konnte sie kaum verstehen. "Nun", erwiderte sie erst leicht unsicher, dann energisch: "Das kann sein. Klar, es klingt verrückt und du hälst mich jetzt bstimmt für vollkommen durchgeknallt, das ist okay, weil-" Sie bracht aprubt ab, als der Vampir sie nochmals anschaute, diesmal war sein Blick so ernst, dass ihr die Luft wegblieb. Da war keine Skepsis, da war ... glaubte er ihr etwa?

Einen Moment schaute sie ihn nur perplex an, der Griff um die Tasse in ihrer Hand lockerte sich und fast wäre diese ihr aus den Händen gerutscht, doch sie merkte es Gott sei dank früh genug und klammerte sich an das warme Porzellan. "Ähm ... blonde Haare, blaue Augen und ..." fing sie an zu stammeln, immer noch völlig überrascht von seiner Reaktion, dass sie gar nicht richtig merkte, was sie antwortete. Sie klappte den Mund einfach zu. Weiter würde sie nicht erzählen, das alles kam ihr merkwürdig vor. Wieso wollte Zero so etwas wissen? Was hatte er mit dem Ganzen zu tun? Langsam zweifelte sie an seiner geistigen Gesundheit, obwohl sie eigentlich immer jemanden gesucht hatte, der ihr glaubte. Aber jetzt wo es so weit war ... mal ehrlich, welcher halbwegs vernünftige Mensch glaubte an Vampire? Vielleicht hatte ihr Trauma sie auch dazu gebracht, diese höchst haarsträubende Geschichte zu spinnen, wer weiß?

Nein, sie glaubte nicht daran, sie wusste, was sie mit ihren eigenen Augen gesehen hatte. Die Brünette schüttelte verwirrt den Kopf und warf Zero einen Blick zu, aus dem Neugier und Misstrauen sprach. "Wieso willst du das überhaupt wissen? Du ... du glaubst mir doch nicht etwa?" In den Jahren hatte sie nie jemanden gefunden, der ... nun gut, sie hatte es auch bis jetzt noch niemandem erzählt. Der Fall ihrer Familie war in den Medien der Renner gewesen, Natsu hatte es nicht für nötig gehalten, den Leuten noch mehr zu geben, an denen sie sich die Mäuler zerreißen konnten. Schon allein dieses breit treten ihrer Privatsphäre und die ihrer toten Familie hatte sie entscheiden lassen, ihren Nachnamen von Yamaguchi - der ihres Vaters - zu Takachiho zu ändern, der Nachname, den ihre Mutter ursprünglich getragen hatte. Außerdem, wer hätte ihr geglaubt? Es war doch lächerlich zu glauben, dass der erste Mensch, dem sie die ganze Geschichte erzählte, wirklich glaubte!

Obwohl Zero auch kein normaler Mensch war, das spürte Natsu, aber die konnte seine Andersartigkeit einfach nicht benennen ... Es machte ihr aber keine Angst. Musste ihr diese Tatsache Sorgen machen?
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeFr Mai 11, 2012 12:48 am

Die Brünette schien es sichtlich zu verwirren, dass er ihr ohne Weiteres glauben schenkte. Man konnte ihr dies aber nicht verdenken. Wie oft kam es schon vor, dass jemand einem glaubte, dass die Familie von einem Vampir umgebracht wurde? Ganz davon abgesehen, dass einem so etwas erst mal zustoßen musste, würde kein normaler Mensch einem diese Story abkaufen.

Beinahe hätte sie vor Überraschung ihre Tasse fallen lassen, konnte dies aber noch im letzten Moment verhindern. Nun beschrieb sie [i]diese[/i ]Frau: "Ähm ... blonde Haare, blaue Augen und ...". Sichtlich erleichtert atmete er aus. Es war nicht die selbe Frau.Gott sei Dank. Dennoch schenkte er ihr nicht weniger Aufmerksamkeit als zuvor da ihn ihr Schicksal interessierte. Immerhin hatte es gewisse Parallelen mit seinem eigenen. Leider beschrieb sie die Frau nicht näher. Nach den wenigen Worten war sie nämlich verstummt. Der Silberhaarige war sogar der Meinung, dass sie sich aus welchem Grund auch immer selber nicht wirklich glaubte.

Jetzt kam der Punkt für den er Frauen so hasste: Sie konnten Entscheidungen nicht einfach so hinnehmen. Nein sie mussten immer nachfragen. Neugierig und misstrauisch zugleich sah sie ihn an. "Wieso willst du das überhaupt wissen? Du ... du glaubst mir doch nicht etwa?" Eine ganze Weile überlegte er wie er antworten sollte oder ob er überhaupt erneut antworten sollte. "Weil es mich interessiert. Wieso sollte man denn sonst nachfragen deiner Meinung nach? Und so abwegig ist deine Geschichte nun auch wieder nicht...." Sollte er ihr wirklich sagen das er einer der Vampire Hunter war? Ob sie überhaupt schon von ihnen gehört hatte? Fürs Erste beschloss er jedoch ihr nichts zu erzählen und einfach abzuwarten was sie nun tat.

So wie es aussah konnte die Sache hier doch interessant werden. Auf jeden Fall änderte die Tatsache, dass ihre Eltern von einem dieser elenden Blutsauger getötet worden war alles. Allerdings hatte er nicht vor ihr von seinem Schicksal zu erzählen. Diese Gruppentherapie-Nummer war einfach nichts für ihn und auf das geheuchelte Mitleid anderer konnte er getrost verzichten. Vor allem bei jemanden, den er erst seit - lass es höchstens 1 1/2 Stunden sein - kannte.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeFr Mai 11, 2012 11:15 pm

Ungläubig schaute die Brünette den Jungen mit sibernen Haar an. Nicht abwegig? Bitte?! Sie runzelte die Stirn und stierte ihn an, wusste nicht so recht, ob sie lachen oder wütend sein sollte. Ihn ernst zu nehmen kam kaum in Frage. Wie konnte jemand so locker über Vampire sprechen, als wäre ihre Erfahrung vollkommen normal!

"Nicht abwegig? Na hör mal, hätte ich sie jemandem erzählt, wäre ich in der Klapse gelandet!" Sie stampfte mit dem Fuß auf, traf aber nur auf Luft, da sie von der Anrichte aus nicht an den Boden kam. Das war auch ganz gut so, denn sie hatte ihre Verletzung so gut wie vergessen, seit sie ihn verbunden hatte, war sie viel zu abgelenkt von anderen Sachen gewesen, um den dumpfen, pochenden Schmerz zu bemerken, der immer noch da war und wohl so schnell nicht verschwinden würde, trotz schmerzstillender Salbe. Natsu überschlug die Beine und umfasste gedankenverloren den geschwollenen Knöchel. Sie übte einen leichten Druck aus, spürte den Schmerz, doch er half ihr, klar zu denken. Der Schlafmangel der letzten Tage - die für sie nur mit einem Wort zu beschreiben gewesen waren: Stress - machte sich nun langsam bemerkbar. Seufzend stellte das Mädchen die Tasse neben sich auf die Anrichte und massierte sich mit der einen Hand, die nun frei geworden war, das Nasenbein.

Eine Frage drängte sich ihr auf und heftete hartnäckig an ihrem Bewusstsein: Wer war Zero, dass er so locker mit dem Thema Vampire umging? Sie verstand es nicht, für sie war es ganz und gar nicht selbstverständlich, davon auszugehen, dass solch ... solch Fabelwesen auch in der Wirklichkeit anzutreffen war. Für ihren logischen Verstand war das überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber ihre Augen täuschten sie nie, Natsus scharfer Blick sagte ihr immer die Wahrheit. Mit Worten mochten Leute sie zwar täuschen, aber ihre Gesten sprachen für sich, jeder Blick, jede Bewegung im Handgelenk konnte einem alles über die Person verraten, man musste nur wissen, was was bedeutete. Natsu selbst konnte nur wenige Gesten lesen, aber sie versuchte es sich anzueignen. Schon deshalb hatte sie in den letzten Monaten wie verrückt geschuftet, um sich die geeignete Fachliteratur kaufen zu können, die ... Ein schwarfer Schmerz durchzuckte ihr Bein, als die Braunäugige den Griff um ihren Knöchel verstärkte. Sie schweifte ab, das war nicht gut, dabei war sie sonst sehr hartnäckig und nicht schnell von einer Sache abzubringen. Das musste an ihrer Müdigkeit liegen und der ganzen Flüssigkeit, die sie gerade zu sich genommen hatte und ihren Bauch so wohlig wärmte. Ihr Körper war auch nur noch zur Hälfte steif, ihre Beine, von der Strumpfhose befreit und nun deutlich sichtbar, waren ganz rot, von der Kälte wie verbrannt, aber sie konnte sie wieder spüren, auch wenn sie kalt waren. Der taube Schmerz war verschwunden und hing nun nur noch hartnäckig in ihren Fußspitzen fest, sodass Natsu befürchtete, sie hätte sich ein paar Zehen abgefroren.

Na ja, passt schon, wer braucht schon Zehen? Und Sandalen trug sie eh nicht gerne.

Aber nun zurück zum Hauptthema! Natsu nahm die Hand vom ihrem Knöchel und senkte den Blick auf diese, während sie beide Hände aneinanderführte. Sie presste die Finger ihrer Hände aneinander und schaute dann auf, ihr Blick forschend und berechnend auf Zero gerichtet. "Wieso redest du, als wäre das alles normal?", fragte sie ruhig. "Es ist nun keineswegs normal, wenn ..." Das zierliche Mädchen zögerte, als die Erinnerungen wieder drohten hochzukommen. Sie schob sie resolut von sich und fuhr fort: "Nun ja, jedenfalls ist deine Reaktion auf meine Geschichte ... ungewöhnlich. Nimmst du mich nicht ernst oder glaubst du wirklich daran, dass es Vampire gibt?" Aus ihrem Gesicht sprach ehrliche Neugier und immer noch diese Skepsis, die sie nicht los wurde. Ihr Bild vom Menschen war nicht gerade positiv. Eigentlich wartete Natsu immer nur auf diesen Arschtritt von anderen Leuten, den sie anderen am Liebsten gaben, wenn sie schon in Dreck lagen, sozusagen als 'Gnadenstoß'. Noch ein Grund, wieso sie nicht unbedingt scharf darauf war, mit jemandem eine enge Freundschaft einzugehen. Obwohl Natsu gerne in der Gesellschaft umherwanderte und ihre Meinung kundtat, war ein engerer Kontakt mit Menschen für sie nicht unbedingt so reizvoll. Seit dem Tod ihrer Familie war sie kälter geworden ...
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeSa Mai 12, 2012 11:35 pm

Das Mädchen schien ihm immer noch nicht zu glauben. Zudem war er der Meinung, dass sie dachte er würde sie nur auf den Arm nehmen. Während das Mädchen ihr Fußgelenk quälte in dem sie es fast zerdrückte, verzog er sein Gesicht da er sich den Schmerz ungefähr vorstellen konnte. Nur in ihrem Gesicht war keine Regung zu erkennen. Hatte sie etwa keine Schmerzrezeptoren? Anscheinend nicht. Auf jeden Fall hatte er Mitleid mit ihrem Fußgelenk - sofern man Mitleid mit einem Körperteil haben konnte. Etwas verspätet antwortete er nun auf ihre Aussage. "Ich bin aber nicht irgendjemand und habe Besseres zu tun als dich in die Klapsmühle zu stecken." Und das stimmte wirklich. Mit diesen lästigen Blutsaugern und den Day Class Schülerinnen hatte er so viel zu tun, dass er dafür nicht auch noch Zeit aufopfern konnte. Ganz davon abzusehen, dass er wusste, dass es Vampire wirklich gab.

Sie presste die Finger ihrer Hände aneinander und schaute dann auf, ihr Blick forschend und berechnend auf Zero gerichtet. Endlich gab sie ihr Fußgelenk wieder frei und er atmete erleichter aus. "Wieso redest du, als wäre das alles normal?", fragte sie ihn nun ruhig. "Es ist nun keineswegs normal, wenn ...", sie unterbrach den Satz und setze den Satz anders als geplant - so kam es zumindest herüber - fort: "Nun ja, jedenfalls ist deine Reaktion auf meine Geschichte ... ungewöhnlich. Nimmst du mich nicht ernst oder glaubst du wirklich daran, dass es Vampire gibt?" Was sollte er ihr nun darauf antworten. Intensiv dachte er über seine Antwort nach und wählte jedes Wort mit bedacht. "Weil es für mich vollkommen normal ist. Ich nehme dich ernst und ich glaube nicht nur daran, dass es Vampire gibt. Ich weiß es." Mit seiner Antwort ziemlich zufrieden huschte ein Lächeln über seine Lippen, das seine Zufriedenheit unterstrich, wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Jetzt würde sie ihn bestimmt für psychisch gestört halten und vermutlich ihn in die Klapsmühle stecken. Allerdings waren in diesem Fall beide psychisch gestört. So oder so würden beide in der Klapsmühle enden wenn ein normal Sterblicher von ihrem Gespräch Wind bekam. Deswegen sollten sie es nicht unnötig in die Länge ziehen. "Bevor du fragst woher ich es weiß: Ich bin ein Vampire Hunter und habe die Aufgabe Vampire zu jagen. Vielleicht hast du schon von uns gehört da du ja bereits eine ungewollte Bekanntschaft mit Vampiren gemacht hast." Dass auch seine Familie von einer Vampirin getötet wurde verschwieg er absichtlich. Denn er hatte keine Lust darüber zu sprechen. Während er mehr oder weniger auf ihre Reaktion beziehungsweise ihre Reaktionen wartete, machte er sich daran seine Tasse, seine Schüssel sowie ihre Schüssel abzuspülen und auch den Rest, den er so eben an Utensilien benötigt hatte sauber zu machen und wegzuräumen.

Wenn er länger darüber nachdachte kam es ihm ziemlich lächerlich vor ihr davon erzählt zu haben, dass er ein Vampire Hunter war. Immerhin sollte man das nicht so leichtfertig weitergeben. Allerdings hatte er keine andere Möglichkeit gesehen ihr zu erklären, dass er wusste, dass es Vampire gab ohne ihr gezwungener Maßen von seiner eigenen tragischen Geschichte zu erzählen und das wollte er unter allen Umständen vermeiden. Da erzählte er ihr liebe von seinem 'Beruf' und vermied so das Gespräch über seine Familie, die ja ohnehin nicht mehr vorhanden war. Also wieso sollte er um alles in der Welt über sie reden? Sie existierten ja nicht mehr in dieser Welt. Ein leises Knurren war zu hören als er an diese Frau dachte, die ihm seine Familie genommen hatte und sein Leben zerstört hatte. Wegen ihr war er eine kalte, herzlose Kreatur geworden. Auch wenn er sich nicht zu 100% sicher war ob er auch ohne diese schicksalhafte Begegnung sich so verändert hätte. Im Nachhinein konnte er das sowieso nicht mehr herausfinden. Kurz kratzte er über die Stelle an seinem Hals wo das Monster ihn gebissen hatte. Von Zeit zu Zeit kam es ihm so vor als wäre dort wieder die Wunde von damals und ein Kratzen war dann nur noch schwer zu unterdrücken.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeSo Mai 13, 2012 11:50 pm

Natsu bemerkte seinen Gesichtsausdruck, als er bemerkte, wie sie ihren Knöchel malträtierte, doch sie schenkte ihm nur ein grimmiges Lächeln. Es war schließlich ihr Knöchel, nicht seiner. Sie scherte sich nicht darum, was mit ihm passierte. Schon immer war Gesundheit etwas gewesen, was ihr nicht sehr wichtig gewesen war. Zwar war sie nicht unbedingt scharf darauf, zu sterben, trotzdem schien sie ihr Leben auch nicht sehr lieb zu haben. Für sie musste jeder Moment ausgelebt werden, trotz Schmerzen oder Schwäche, jeder ungenutzte Moment war einen Moment mehr, den sie bereuen musste. Das Leben konnte so schnell enden. Sie wollte nicht am Ende dastehen und nichts getan haben. Es war wie ein Zwang, keine Krankheit konnte sie im Bett halten, sowieso, denn sonst wäre sie dauernd lahm gelegt. Mit ihrer Konstitution war es nicht weit her, sie war immer die erste, die sich irgendwo ansteckte, sich einen Virus einfing, der gerade grassierte. Praktisch immer war ihr Körper mehr eine Last für ihren Geist, der so viel fitter war und so viel mehr vorhatte als in seiner beschränkten Hülle möglich.

Kurz flammte wieder Ärger über ihre menschliche Hülle in ihr auf, den sie aber schnell wieder unterdrückte. Es gab wichtigere Dinge in diesem Moment, und ihre Gedanken war lächerlich. Wozu sich über Sachen aufregen, die eh nicht zu ändern waren? Stattdessen konzentrierte sich die Brünette wieder voll und ganz auf Zero. Die Art, wie er die nächsten Worte aussprach, so ernst und selbstverständlich und die Worte die er überhaupt aussprach, das ließ sie zu dem Schluss kommen, dass er in einer ganz anderen Welt aufgewachsen war als sie. Auf einmal schien alles so logisch, sie konnte einem Jungen nicht nicht glauben, der so überzeugt schien und sie selbst hatte es mit eigenen Augen gesehen. Wieso sollte es keine Leute geben, die mit dem Wissen über diese Existenz aufgewachsen waren? Wahrscheinlich, weil es nicht normal ist?, flüsterte eine nüchterne Stimme in ihr, doch Natsu schob ihren gesunden Menschenverstand beiseite und klammerte sich stattdessen resolut an diesen Hoffnungsfaden, der ihr zeigen konnte, dass sie nicht verrückt war, dass es Hoffnung gab. Und vielleicht sogar Rache für das viel zu frühe Ableben ihrer Familienmitglieder.

Als die Worte "Vampire Hunter" so leicht und natürlich über seine Lippen gingen, runzelte Natsu die Stirn. Hunter, ihre Englischkenntnisse waren auf einem hohen Niveau, deshalb war es auch nicht schwer die Bedeutung dieses Wortes zu erkennen. Vampire Hunter, Vampirjäger. Es klang wie ein Märchen, aber in irgendeiner Art und Weise war es auch logisch, dass es sie gab. Besonders, wenn alle Vampire so skrupellos waren wie diese Frau, die ihre Familie umgebracht hatte. Andererseits: gab es überhaupt Vampire, die nicht so waren? Für die war das Wort gleichzusetzen mit dem Begriff Bestie. Es war ein Wesen, dass vom Lebenselixier anderer lebte. Ein Wesen, dass andere Leben nahm um zu überleben. So etwas war nicht menschlich. Als er erwähnte, dass sie wohl etwas von ihnen gehört haben müsste, entschlüpfte ihr sofort ein "Nein" und wenn sie so drüber nachdachte hatte sie wirklich noch nie etwas von Vampire Hunters gehört. Doch bei genauerem durchforsten ihrer Erinnerungen erinnerte sie sich an den ernsten Herren mit der Augenklappe, einer der wenigen Menschen, die nicht von der Polizei, dem FBI oder sonstigen staatlichen Gerechtigkeitshütern gemein hatte und zu ihr gekommen war, um sie über den Vorfall zu befragen. Doch statt ihm zu antworten hatte sie ihn nur herausfordernd angeblickt und die ganze Zeit über geschwiegen. Damals war ihr der Mann schon etwas merkwürdig vorgekommen, vor allem, da er sich nicht auswies wie die anderen Vertreter des Gesetzes, die Forensiker, Ermittler und was sie alle noch waren. Obwohl sie so unhöflich und störrisch gewesen war, hatte der Mann sie zu nichts gedrängt und ihr am Ende seine Telefonnummer gegeben, falls 'ihr noch etwas einfiele'. Und dabei hatte er sie angeschaut, als wüsste er mehr über ihre Situation als alle anderen. Als wüsste er, was sie erlebt hatte, was sie zurückhielt. Es hatte sie eingeschüchtert und sie hatte den Zettel mit der Nummer alsbald weggeschmissen. Im Endeffekt bereute sie es jedoch. Vielleicht wäre die Nummer hilfreich gewesen. Wenigstens, um die Polizei zu fragen, wer dieser merkwürdige Mann gewesen war. Aber nun gut, es war zu spät, um etwas zu ändern. Und nun fragte sie sich, ob dieser Mann vielleicht einer der Hunter gewesen war, von denen Zero gesprochen hatte ... aber sie würde es wohl nicht herausfinden und es war auch nicht das, was sie in dem Moment brennend interessierte.

Natsu beugte sich zu Zero, um den Blickkontakt zu vertiefen, obwohl die paar Zentimeter wohl nicht viel brachten, da er sowieso etwas weiter wegstand und mit dem Geschirr beschäftigt war, das sie gebraucht hatten. "Ich habe bis jetzt niemandem erzählt, was ... wirklich passierte. Ich hielt es nicht für nötig", erwiderte sie störrisch und verschrenkte die Arme. In ihren Augen brannte Feuer, das Feuer einer Kriegerin. Früher, als ihr Körper noch mit denen der Jungs vergleichbar gewesen war, in ihren ersten Lebensjahren, hatte sie sich oft in wilde Prügelleien gestürzt und war als Siegerin hervorgegangen. Selbst, als sie langsam merkte, wie die Jungen sich von den Mädcvhen unterschieden, ihre Körper mehr Kraft sammelten, hatte sie es immer geschafft, sie mit viel Geschick zu besiegen. Sie war eine Amazonin gewesen, nicht aufzuhalten, unbesiegbar, und ihr Geist war es immer geblieben, selbst, wenn ihr Körper irgendwann aufgehört hatte, zu wachsen, sich zu stählern, wie es bei den Jungs und Mädchen in ihrem Alter der Fall gewesen war. Ihr Körper hatte zwar das Kindliche verloren, aber die Zerbrechlichkeit hatte es behalten. Während die Anderen während ihrer Entwicklung auch bereit für körperliche Arbeit gemacht wurden, alleine schon wegen ihrer Gene, hatte Natsu gelernt, sich mehr und mehr auf ihren Verstand zu verlassen. Dort, wo ihr Körper nicht mehr weiterkam, hatte ihr Geist nachgeholfen. Doch mit den Jahren waren die Herausforderungen immer größer geworden, immer mehr Aufgaben waren auf sie zugekommen und sie hatte sich Zähne knirschend eingestehen müssen, dass sie nicht mehr alles nur mit Verstand lösen konnte, das ihr Tun Grenzen hatte, wenn sie es auch mit einer gewissen Bitterkeit aufnahm. "Selbst wenn die Polizei den Mörder meiner Eltern gefunden hätte, hätte dieser nur eine läppische Gefängnisstrafe bekommen. Das reicht mir aber nicht. Ich will, dass diese Frau mit mehr bezahlt als mit ihrer Freiheit. Sie soll wissen, was sie meiner Familie angetan hat, gleiches soll mit gleichen vergolten werden. Und ich will meine Familie mit meiner eigenen Kraft rächen." Ihre Augen blitzten gefährlich, wie die einer Amazonin, so hatte ihr Vater sie immer genannt. Dieser hatte genau gewusst, dass sie stark war. Ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn hatte sich schon früh gezeigt und wäre nicht ihr schwacher Körper gewesen, alle in ihrer Umgebung hätten gewettet, sie würde Polizistin werden. Stattdessen wälzte sie nun Bücher über Soziologie und Recht und versuchte, Richterin zu werden. Aber bis dahin war es noch ein langer Weg. Und bis dahin wollte sie mit sich im Reinen sein, doch dafür musste sie den Tod ihrer Familie rächen. Sie würde es nicht vergessen, würde das Gesicht der Frau nie aus dem Gedächtnis bekommen, ehe sie nicht gebüßt hatte für das, was sie getan hatte. In dieser Sache kannte dieses zierliche Mädchen keine Skrupel.

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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeDi Mai 15, 2012 10:33 pm

Sie hatte also noch nicht von den Huntern gehört. Das war in der Tat erstaunlich, denn diese waren nach dem Mord ihrer Eltern sicherlich mit ihr in Kontakt getreten. Sicherlich erinnerte sie sich nur nicht daran oder wusste nicht einmal, dass es einer gewesen war. Was es auch immer war, er würde sich nicht weiter damit aufhalten da er dank seiner Aussage nun ein viel größeres Problem hatte: Wie erklärte er ihr was ein Hunter war? Oder wollte sie das gar nicht wissen?

Eine Weile musterte er sie einfach nur und ein behagliches Schweigen machte sich zwischen den Beiden breit. Das schlussendlich von ihr unterbrochen wurde mit den Worten: "Ich habe bis jetzt niemandem erzählt, was ... wirklich passierte. Ich hielt es nicht für nötig" Seine Augen weiteten sich weil das nicht üblich war. In den meisten Fällen hatten die Opfer ein großes Bedürfnis über die Geschehnisse zu sprechen und sei es auch nur ein einziges Mal. Dass sie es überhaupt niemanden erzählt hatte bis jetzt war da sehr untypisch. "Und wieso hast du es bis jetzt noch nie wirklich jemanden erzählt? Hast du so etwas wie eine Gedächtnislücke was den Vorfall betrifft?" Die Fragen waren ernst gemeint und das konnte man an seinem Tonfall hören, in dem keine Spur von Sarkasmus oder ähnlichem enthalten war.

Erneut musterte er sie und stellte fest, dass ihr Körper ziemlich zerbrechlich wirkte. Nicht dass ihm das nicht zuvor schon aufgefallen war. Aber gerade erschien sie noch zerbrechlicher, fast so als ob sie jeden Moment drohte kaputt zu gehen. Aber ihr Geist schien stark zu sein, sehr stark sogar. Was ihr Körper nicht hatte, würde sie wohl mit ihrem Verstand ausgleichen. Eine ganz kluge Taktik, musste er zugeben. Allerdings gab es Momente in denen man nur mit roher Gewalt weiterkam. Dann war manchmal sogar rohe Gewalt alleine nicht genug. Wenn er da nur an die ein oder andere Auseinandersetzung mit einem Level-E oder sonstigen Vampire dachte, erschien es ihm wie ein Wunder, dass die Brünette noch so lebendig vor ihm stand und den Vorfall überlebt hatte. Wie hatte sie das geschafft?

Nun fragte er sich ob er sie einfach so unverblümt fragen konnte wie sie es geschafft hatte zu überleben und ob sie ihm nicht erzählen könne wie das alles abgelaufen ist. Hin und her gerissen, verlagerte er sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Also gut. Tief atmete er ein und anschließend wieder aus. "Sag mal wie hast du es geschafft, den Vorfall zu überleben? Ich meine: Wie ist das ganze denn abgelaufen? Wurdest du verletzt? Hat der Vampir dich gebissen?" Mehr oder weniger unkontrolliert sprudelten die Worte aus ihm heraus. Entschuldigend sah er sie an und fügte noch rasch hinzu: "Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht möchtest. Aber es wäre sehr interessant für mich, das alles zu erfahren." Doch bevor sie auf seine Fragen antwortete, erzählte sie etwas anderes. Anscheinend hatte sie das schon zuvor sagen wollen und er hatte sie mit seinem Wortausbruch förmlich 'überfahren'. "Selbst wenn die Polizei den Mörder meiner Eltern gefunden hätte, hätte dieser nur eine läppische Gefängnisstrafe bekommen. Das reicht mir aber nicht. Ich will, dass diese Frau mit mehr bezahlt als mit ihrer Freiheit. Sie soll wissen, was sie meiner Familie angetan hat, gleiches soll mit gleichen vergolten werden. Und ich will meine Familie mit meiner eigenen Kraft rächen." Während sie sprach blitzten ihre Augen auf und sie strahlten ein riesiges Verlangen nach Rache aus. Was er durchaus verstehen konnte. Ihm ging es ja nicht anders. Er wollte, dass diese Frau mit ihrem Leben bezahlte. Aber nicht auf eine einfache Art und Weise. Der Junge wollte sie leiden sehen, sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmend und dann würde er ihr vielleicht beim Sterben helfen - aber nur vielleicht. Kurz dachte er darüber nach und schüttelte den Kopf. Nein er würde ihr nicht helfen. Sie hatte seiner Familie auch keine Gnade erwiesen. Wieso sollte er es dann also bei ihr machen?

Die Frage war nur wie und wo würde er diese Frau auftreiben? Das wusste er nicht, denn wenn er es wissen würde, wäre er nicht hier und würde sich die Zeit mit einer Day Class Schülerin vertreiben, die verdammt noch mal gut aussah, sonder wäre auf der Suche nach dem Monster in Menschengestalt. Woow, woow, woow! Moment?! Was hatte er da gerade eben festgestellt? Dass er die Frau suchen würde? Nein, nein, das nicht. Zero hatte das zierliche Mädchen so eben unbewusst als verdammt noch mal gut aussehend bezeichnet. WARUM? Warum hasste Gott ihn nur so? Dabei hatte der Silberhaarige sich doch fest vorgenommen sich nicht für jemand anderen zu interessieren als sich selbst und seinem Plan die Frau zu töten. Warum also hatte er soeben so gedacht, wie er gedacht hatte?

Ja das wusste er in der Tat selber nicht einmal. Jedenfalls hatte ihn dieser kleine Vorfall etwas aus dem Konzept gebracht. //Bleib bei der Sache!//, ermahnte er sich in Gedanken. Auf gar keinen Fall durfte er das Ziel vor Augen verlieren und den Kurs ändern. Für ihn gab es nur einen Kurs: Die Frau töten und anschließend alle anderen Reinblüter. Und dann war da noch das Problem mit den immer kürzer werdenden Abständen seiner Level-E Anfälle... Wie er das klitzekleine aber zugleich doch große Problem lösen sollte, wusste er noch nicht. Jetzt galt es sich darauf zu konzentrieren keinen Menschen anzufallen und die eigene Würde zu bewahren. Sofern man von dem was noch übrig geblieben war von Würde sprechen konnte...

Da er nichts zu tun hatte, fing er an die Anrichte zu säubern und alles umzuräumen. Was Langeweile doch alles machen konnte. Anschließend zog ihr verletzter Knöchel seine Aufmerksamkeit auf sich. Das war alles seine Schuld gewesen. Aber wer hätte ahnen können, dass sie rückwärts umfiel und zu dumm war aufzustehen? Niemand. Dennoch war es seine Schuld. "Tut es noch sehr weh?", fragte er sie nun aus heiterem Himmel und deutete auf ihren Knöchel. Gott! Was war nur mit ihm los? Seit wann interessierte es ihn wie es anderen ging? Irgendwie interessierte es ihn schon und irgendwie interessierte es ihn nicht. So eiskalt und unnahbar wie er immer vorgab zu sein war er gar nicht. Wie sagt man doch so schön?: Harte Schale weicher Kern. Auch wenn der Kern bei ihm nicht ganz weich war sondern eher medium? Wie dem auch sei er musste sich nun mit ihr arrangieren. Mit gegangen mit gefangen... Wie er so Sprüche hasste, aber sie trafen zu. Anscheinend schien sie den Erste-Hilfe-Kasten nicht weiter zu benötigen. Also räumte er alles mehr oder weniger liebevoll wieder ein und verstaute den Kasten willkürlich in irgendeiner Schublade.


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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeDo Mai 17, 2012 12:55 am

Einen Moment ließ sich die Einwürfe, die Zero gebracht hatte, während sie in ihren Rachegelüsten vollkommen gefangen gewesen war, durch den Kopf gehen, haderte mit sich und vergaß für einen Moment dieses stechende Gefühl, diesen Drang, irgendetwas zu zerstören, die Vampirin zu foltern, zu töten und in der Hölle schmoren zu lassen. Stattdessen überlegte sie sich, ob es überhaupt noch etwas brachte, die Geschichte geheim zu halten. Zwar redete sie nicht gerne über die Geschichte, geschweige denn dachte sie gerne darüber nach, aber ... was solls? Vielleicht ließ es etwas von dieser Wut, dieser Verzweiflung und Trauer verschwinden, wenn sie sie einfach mal herausließ?

Äh ... Nein, eher nicht. Also, ihre Gefühle würde sie eh für sich behalten, aber vielleicht ... vielleicht konnte Zero ihr ja bei ihrer Rache helfen? Er war Hunter, irgendetwas musste er ja über die Vernichtung von Vampiren wissen, außerdem ließ der offene, ernste Blick des Jungen sie sich öffnen. Er hielt sie schließlich nicht für verrückt, für ihn war das alles normal, also würde er sie nicht verspotten, er würde sie ernst nehmen. Endlich würde es jemand geben, der die Wahrheit unter diesem Vorfall entdecken würde, ohne ihre Worte anzuzweifeln. Da war jemand, den sie nicht belügen musste, der ihr immer glauben würde, wenn es um Übernatürliches ging. Jemand, dem sie alles erzählen konnte, ohne sich zurückzuhalten ... was natürlich nicht hieß, dass sie ihm vertraute, keineswegs! Wenn es sich auch ziemlich so anhörte ...

Natsu kniff sich in den Knöchel und stöhnte leise auf, doch der Schmerz klärte ihren vor Müdigkeit nebligen Verstand, der von der wohligen Atmosphäre noch beeinflusst wurde. Sie war wirklich drauf und dran, einem totalen Fremden zu vertrauen, unglaublich! Und das nur, weil er ihr einen Kakao gemacht hatte und sie nicht als verrückt abstempelte. Dabei hatte er sich zu Anfang unglaublich eklig verhalten und sie hatte sich verletzt! Wegen ihm! Da wollte sie ihm doch nicht ihre Geschichte erzählen! Oder doch?

Objektiv betrachtet konnte es von Vorteil sein. Da sie Zero seine Geschichte glaubte, hatte sie auch so eine Ahnung, was er wissen könnte. Und dieses Wissen könnte ihr bei ihrem Racheplan helfen, vielleicht könnte dieser Guardian mit ihr dann auch den ganzen Vorfall aufklären, schließlich hatte er ja bestimmt mehr Möglichkeiten, an Informationen zu kommen, wie sie selbst. Und es gab viele Fragen, auf die das zierliche Mädchen immer noch eine Antwort suchte... Wer zum Teufel war bloß diese Frau gewesen?

Na ja, alles in allem hatte es eher wenig Nachteile. Da Natsu sich nicht darum scherte, was ihre Klassenkameraden - die sie eh gar nicht oder nur flüchtig kannte und sich noch keine Meinung über sie gebildet hatten, das wäre auf jeden Fall der Idealfall - oder andere Leute über sie dachte, würde ihr keinen Zacken von der Krone brechen, wenn Zero ihre Geschichte weitererzählen würde. Dann hielten die Menschen sie eben für verrückt, na und? Es gab Schlimmeres. Und glauben würde es eh niemand. Also wieso sich Sorgen machen? Es konnte ja nur von Vorteil sein, noch jemanden zu haben, der ihr bei der Jagd auf den Mörder ihrer Familie helfen könnte.

Ernergisch schob die Brünette den letzten Protest beiseite und fing an zu erzählen. "Also ... es hat eigentlich ziemlich normal angefangen, meine Mutter, meine Schwester und ich waren in der Küche und ..." Ihre Stimme war rau vor unterdrückten Gefühlen. Das Bild, das sich in ihren Gedanken formte, dieses idyllische Familienbild machte sie melancholisch, erzeugten Trauer und Sehnsucht. Die zarte Gestalt mit den braunen Augen hob einen Finger, einerseits als Symbol der Warnung, andererseits aber auch einfach als Zeichen, dass Zero ihr mal eben ein paar Minuten lassen sollte. Ihre Hände wanderten zu ihren Schläfen und sie schloss einen Moment die Augen, als sie die Schläfen mit den Fingerspitzen massierte, dann öffnete sie die Augen. "Ich brauche kein Mitleid, klar? Damit kann ich nichts anfangen", machte sie grob klar, als wäre da nie ein Moment der Schwäche gewesen. Ihre Stimme klang völlig normal, vielleicht ein bisschen grob und gezwungen gelassen, aber man merkte ihr die unterdrückten Emotionen nur an den Augen an, dessen Goldton sich in ein dunkles Braun verwandelt hatte. Noch einmal holte sie tief Luft, bevor sie weitererzählte. "Wir haben auf meinen Vater gewartet, und er kam auch zur gleichen Zeit wie immer nach Hause, aber sein Blick war total gehetzt und das erste, was er sagte war: "Sie ist hier, versteck die Kinder". Er meinte, er würde sie aufhalten, ich war damals ziemlich verwirrt, weil ich keine Ahnung hatte, wer sie war und was sie von uns wollte, aber ich hatte kaum Zeit nachzudenken, alles war so hektisch. Meine Mutter zog mich und Reika, meine kleine Schwester, mit in Reikas Zimmer. Sie sagte zu uns, wir sollten uns verstecken, ich bin sofort unters Bett geschlüpft und meine Mutter half meiner Schwester in den Schrank zu klettern. Kurz darauf hörte ich dann auch schon ein dumpfes Geräusch, als ob etwas runtergefallen wäre ..." Ihre Stimme klang mittlerweile ausdruckslos und jedes Gefühl hatte ihr Gesicht verlassen, ihre Augen aber waren voller Verzweiflung und hilfloser Wut. "Meine Mutter hatte keine Zeit, sich zu verstecken. Als die Frau reinkam, stand sie mitten im Zimmer. Vom Boden aus hatte man einen guten Blick auf das Geschehen. Die Fremde hat meiner Mutter ein umwerfendes Lächeln geschenkt, dann hat sie sie ... ausgesaugt. Und dann hat sie sich um Raum umgesehen. Ich habe mich so klein gemacht, wie nur irgend möglich und anscheinend kam sie auch nicht auf die Idee, nach unten zu schauen. Meine Schwester aber entdeckte die Vampirin ..." Natsu versuchte, sachlich zu bleiben, resolut schob sie die Bilder weg, die ihr Bewusstsein quälen wollten. Nein, das brauchte sie nicht, das würde sie nur fertig machen. Und sie würde sich keine Schwäche eingestehen, besonders nicht vor Zero, der immer so unnahbar schien. Ein kleines bitteres Lachen entrang sich ihrer Kehle. "Ist es nicht lustig, dass die einzige Verletzung, die ich von diesem Tag davontrug, von einem rostigen Nagel stammt, während meine ganze Familie umgebracht wurde? Das nenne ich mal Ironie." Fassungslos schüttelte sie den Kopf und streichelte unbewusst die Narbe, die sie unter dem Ärmel ihres Mantels beinahe schon zu spüren schien.

Mit einem tiefen Seufzer lehnte sich die Brünette zurück, ließ ihre Locken über ihren Rücken baumeln, während sie ihr Gesicht zur Decke wandte und die Augen schloss. Sie erstickte die Gefühle, die während der Geschichte aufgekommen war, im Keim und öffnete dann wieder die Augen, die nun die Farbe von Bernstein wiedererlangt hatte. Bei Zeros nächster, mehr oder weniger schuldbewussten Frage, winkte die Day Class Schülerin ab. "Ich lieg die Hälfte des Jahres durch Krankheiten oder Verletzungen flach", erklärte sie nüchtern. "Da lass ich mich doch nicht von einem wahrscheinlich verstauchten Knöchel runterziehen. Morgen ist das alles wieder besser." Natürlich würde es das nicht sein, aber Natsu war zu stolz, um zu einem Arzt zu gehen. Sie würde bis zum letzten Moment humpeln, hüpfen und zur Not auch kriechen, einfach nur, um sich fortzubewegen und ihre täglichen Aufgaben zu erledigen, ohne einmal auf den Gedanken zu kommen den Arzt zu rufen. Wahrscheinlich würden es am Ende wieder die Leute um sie herum sein, die sie zwingen würden, professionelle, medizinische Hilfe zu suchen. Das Mädchen machte sich oft mehr oder weniger kaputt, aber es kümmerte sie zu wenig, als dass sie das änderte. So gesehen brauchte sie Hilfe, um sich nicht selbst zu zerstören, obwohl sie sich sonst immer wegen ihrer Unabhängigkeit rühmte. Aber das Mädchen mochte Ärzte nicht sehr und fand es unnötig, deren Zeit zu verschwenden, genauso ihre eigene Zeit. Ärzte war für sie gleichbedeutend mit Wartezimmern und langen Wartezeiten in Räumen, die nach stinkenden Menschenkörpern rochen, in dem es keine richtige Lektüren gab und dessen schlichte Wände keine Ablenkung boten, während man darüber nachdachte, was alles sinnvoller wäre, als gerade in dem Moment in dem idiotischen Wartezimmer zu sitzen.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeDo Mai 17, 2012 9:50 pm

Das Mädchen schien innerlich mit sich zu kämpfen und er nahm an, dass es darum ging ob sie ihm erzählte was jene Nacht passiert war oder ob sie es weiterhin verschwieg. Schließlich schien sie sich durchzuringen und öffnete ihren Mund. Die Geschichte begann wie jede dieser 'Meine Familie wurde von einem Vampir getötet'-Geschichten. Alles war friedlich gewesen, idyllisch, so wie immer bis das Monster kam und diese heile Welt binnen weniger Minuten zerstörte. Bevor sie jedoch die ganze Geschichte erzählte brauchte sie ein wenig um sich zu überwinden. Es kam ihm so vor als würde sie meditieren um eine Blockade zu lösen. Während sie dies tat bedeutete sie ihm mit einem erhobenen Finger sie nicht zu stören, was er widerwillig hinnahm. Sonst hätte er nämlich gesagt, dass sie es nicht erzählen solle da es sie ja so offensichtlich verletzte. Als sie soweit schien, blaffte sie ihn noch an, dass er sie nicht bemitleiden sollte da sie dies nicht brauche. //Ok. Wie du willst... Zickige Diva...//

Das Frauen sich immer so zieren mussten. Einerseits wollten sie die Aufmerksamkeit ihres Gesprächspartners und sein Verständnis. Andererseits bestanden sie darauf nicht bemitleidet zu werden oder dass man sich sogar Sorgen machte. Das war etwas was er nie verstehen würde. Frauen wollten immer alles auf einmal. Jedoch unterbrach er seinen Gedankengang, als sie zu erzählen begann. Aufmerksam hörte er ihr zu und er konnte nur all zu gut nachvollziehen wie sie sich gefühlt haben musste. Allerdings verwunderte es ihn, dass diese Vampirin sie nicht gefunden hat. Es schien so als ob sie ganz genau gewusst hatte wie viele Mitglieder ihre Familie hatte. Deswegen ging er nun davon aus, dass das alles aber kein Zufall gewesen war. Sie spielte mit ihr, dessen war er sich sicher. Kein Vampir ließ seine Beute am Leben ohne einen großen Hintergedanken. Sie hatte etwas mit ihr vor. Vielleicht war sie auch schon hier an der Akademie und wartete nur darauf zuzuschlagen. Die Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. Doch zugleich wollte er sie nicht beunruhigen.

Ein bitteres Lachen ihrerseits riss ihn aus seinen Grübeleien und ihre nächsten Worte schnitten die Luft förmlich in streifen. Ja es war wirklich ironisch, dass sie außer einem Kratzer keine weiteren Verletzungen davongetragen hatte. Natürlich hatte er Mitleid mit ihr, zeigte dies aber nicht. Einerseits weil sie ihm gesagt hatte es nicht zu tun und andererseits weil Mitleid keinem weiterhalf. "Ich lieg die Hälfte des Jahres durch Krankheiten oder Verletzungen flach", erklärte sie nüchtern. "Da lass ich mich doch nicht von einem wahrscheinlich verstauchten Knöchel runterziehen. Morgen ist das alles wieder besser." Skeptisch hob er eine Augenbraue an. "Ach, wirklich?" Er hatte sich diese vor Ironie fast platzende Frage nicht verkneifen können. Es war doch so offensichtlich, dass ihr Knöchel ziemlich arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Zwar war er schuld aber sie hatte mindestens genauso viel wie er dazu beigetragen. Die Brünette hätte ja nicht ausrutschen müssen und dann noch den sinnlosen Versuch zu machen aufzustehen. Zwar war er der Auslöser gewesen aber sie hatte zum eigentlichen Ablauf alles beigetragen.

Die Brünette schien ihre Gefühle mit alle Gewalt zu unterdrücken. Man konnte richtig merken, wie sie sich anstrengte die Fassung nicht zu verlieren. Selbst ein Blinder hätte bemerkt, dass das nicht sie war - zumindest nicht in diesem Moment. "Hör mal...", fing er vorsichtig an und kam dabei langsam auf sie zu. "Du solltest deine Gefühle nicht krampfhaft unterdrücken. Das ist nicht gut." Wenn einer wusste wovon er sprach, dann war es Zero. Immerhin hatte er das sein ganzes Leben lang getan. Und was war aus ihm geworden? Eine leere Hülle seines ehemaligen Selbst. "Und komm mir jetzt nicht damit, dass ich das auch mache. Das zählt jetzt nämlich nicht." //Außerdem bin ich ein Mann und du eine Frau. Du darfst Schwäche zeigen... Ich nicht... Das will ich aber auch nicht.// Jedoch ließ er dies unausgesprochen, da er sich sonst höchstwahrscheinlich erneut eine Backpfeife eingefangen hätte - was er somit vermied.

Nun stand er vor ihr und sah sie besorgt an. Ja er machte sich Sorgen! Problem? Sein Blick war zu sonst unglaublich zart. Moment? Was tat er da gerade? Seine Augen schloss er und atmete tief ein und aus. Die gewohnte Melancholie und Teilnahmslosigkeit in seinem Blick war zurückgekehrt. Jedoch blieb er fast direkt vor ihr stehen. Damit wollte er verhindern, dass sie aufsprang und ihren ohnehin schon kaputten Knöchel noch mehr belastete. Wenn sie unbedingt weg wollte, würde er sie erneut tragen.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeSa Mai 19, 2012 11:44 pm

Tatsächlich war es für Natsu mehr als egal, was Zero nun über sie dachte. Erst recht verlangte sie kein Verständnis von ihm, ihr wäre es sogar lieber, wenn er sie auslachte. Da würde sie sich nicht mehr so klein und jämmerlich vorkommen, eben nicht wie das Mädchen, dass ihre Eltern verloren hatte. Das Mädchen ohne Zuhause, ohne Freunde, Familie ... Das Mädchen, das in Einsamkeit scheinbar ertrank, jemand, den man nur bemitleiden konnte. Und so ertrank das 'einsame Mädchen' im zähen Mitleid anderer, wie in einem Meer aus Treibsand. Auf einmal war da kein leerer Raum mehr, keine Zeit für Einsamkeit, die idyllische Ruhe gestört vom Mitleid anderer, das eher wie Spott auf das stolze Mädchen wirkte, obwohl es wohl Teilnahme darstellen sollte. Doch es hatte nicht lange gedauert, da fing Natsu an, sich nach Gleichgültigkeit ihr gegenüber zu sehnen, keine Aufmerksamkeit von Leuten, die dachten, dass sie es brauchte, keine gekünstelten Gefühlsbekundungen. Es war ihr lieber, ignoriert zu werden, als dass die Leute sich zwangen, ihr Aufmerksamkeit zu schenken und ihr damit das Gefühl zu geben, dass sie hilflos war. Und das war sie keinesfalls. Viele machten den Fehler, sie so einzuschätzen, aber Natsu war erwachsen und selbstständig genug, um ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Na ja, theoretisch zumindest. Praktisch kam ihr da wohl immer etwas dazwischen: ihre körperliche Konstitution.

Schon jetzt konnte Natsu fühlen, wie sehr die bittere Kälte von draußen ihrem Körper geschadet hatte. Mal von ihrem verstauchten Fuß abgesehen war ihre Haut immer noch rot, von dem Schnee verbrannt. Ihre Gliedmaßen waren steif, ihre Muskeln verspannt und ihr ganzer Körper tat weh, er bebte und war nur schwer zu kontrollieren. An Sachen, die Feinmotorik zur Vorraussetzung machten, wäre Natsu in genau diesem Moment wohl eher gescheitert. Ihre Augen brannten, was aber eher indirekt mit der Kälte zu tun hatte. Ihre Augen brannten, weil sie diese zwang, auf zu bleiben, sich nicht zu schließen, denn das Mädchen wollte nicht in den Schlaf fallen, der für ihren Körper so verlockend war, der Körper, der, erschöpft von der Anstrengung gegen die Schneewehen anzugehen, und außerdem erschöpft von den ganzen Maßnahmen, den dieser ergreifen musste, um sie vor großen Schäden von der Kälte zu bewahren. Ihr Körper wollte nunmehr nichts anderes, als sich auszuruhen und im Schlaf gegen die Schäden anzukämpfen, die die Kälte verursacht hatte. Ihre Nase war rot und fing an zu laufen, sodass das Mädchen aus ihrem Mantel ein Taschentuch hervorholte und ihre verstopfte Nase reinigte. So fing es an und morgen war sie dann ganz erkältet, das wusste die Brünette genau. Es ärgerte sie, dass ihr Leichtsinn und ihre Unbedachtheit und vor allem ihre idiotische Neugier ihre sowieso schon fragile Gesundheit mal wieder zerstört hatten. Mürrisch strich sich die junge Japanerin die Locken aus dem Gesicht, die, perfekt wie bei einer Porzellanpuppe, ihr weißes Gesicht umrahmte, auf dem sich durch die Kälte zwei rote Flecken genau auf ihren Wangen gebildet hatten. Es ließ ihre makellose, blasse Haut lebendiger wirken, und vor allem menschlicher, jetzt, wo ihr Gesich nicht totenbleich war, wo etwas Farbe ihre Züge erhellten, wenn diese Farbe auch eher etwas Negatives verkündete.

Natürlich entging der kleinen Gestalt mit den trotz Müdigkeit wachen, forschenden Augen nicht, dass Zeros Gesicht nach Beendigung ihrer Geschichte einen grüblerischen und vor allem leicht besorgten Ausdruck zeigte. Natsu ging davon aus, dass auch er sich Gedanken machte, was ihr Überleben bedeuten konnte, dass sie in Gefahr sein konnte, auch noch nachträglich zum Opfer dieser Frau zu werden. In ihrer manchmal zu naiven Art, ihrer geradlinigen Sicht, kam sie einfach nicht auf den Gedanken, dass es ebenso alles geplant war. Der Frau könnte klar gewesen sein, dass es da noch ein Kind gegeben hatte, verängstigt und verstört von dem Anblick des Todes, das sich in den Augen ihrer Familienmitlieder spiegelte. Ein kleines Kind mit Rachegedanken, die diese beherrschten, ein einsames Kind, das nichts mehr zu verlieren hatte, außer ihren eigenen Stolz. Ja, Natsu konnte Teil eines Puzzles sein, eines präzisen Plans, aber diese komplizierte Sichtweise war ihr nicht vertraut. Nein, das Mädchen glaubte eher an Zufall, an Willkür. Die andere Alternative wäre zu unfassbar und enfach vollkommen absurd. Es war wohl eher unwahrscheinlich, dass die Frau etwas mit ihrer Familie zu tun hatte, einfach vollkommen unvorstellbar. Und so verschloss sich das Mädchen vor der Erkenntnis, die Anderen sofort gekommen wäre. Trotzdem brachte die besorgte Miene Zeros ihr ein Gefühl des Unwohlseins, weshalb sie die Stirn runzelte und fragend den Kopf quer legte. Wenn sie auch so in etwa glaubte zu ahnen, was ihr Gegenüber dachte, wollte sie es aus seinem Mund hören, ihre These bestätigt oder fallsifiziert sehen. Dennoch hielt sich das junge Mädchen zurück und unterdrückte die Neugier. Diese brachte ihr meist mehr Unheil als dass sie eine Hilfe war.

Mit ihren sowieso schon leicht angespannten Nerven fiel ihre Reaktion auf Zeros nächsten Worte, die vor Ironie troffen, eher gereizt aus. "Glaub doch was du willst", erwiderte sie ruppig, ihre zittrigen Arme wanderten nach oben, verschrenkten sich vor ihrer Brust, wie eine Barriere. Ihre Augenbrauen schoben sich wütend zusammen, ihr Blick auf Zero wurde stechend. Da war sie wieder: ihre Wut, der Teil ihres Temperamentes, der ihr immer zu entgleiten schien. Es war der Teil ihres Seins, der sie am meisten störte, eben der, der sich ihrer Kontrolle entzog und das war das, was Natsu brauchte. Die Kontrolle, die mühsam antrainierte Selbstbeherrschung war das, womit sich Natsu am meisten rühmte. Es war etwas, das ihr niemand nehmen konnte, leider schien es ihre Wut kaum zu interessieren. So, wie der Wunsch nach Kontrolle zu ihrem Wesen gehörte so was sie auch von Natus aus Gefühlvoll, voller Temperament, das darum flehte, ausbrechen zu dürfen. Und so suchte diese Seite in ihr immer Gelegenheiten, sich zu zeigen, die Wand der Kontrolle zu vernichten, die Natsu um das Feuer in ihr gebaut hatte. Und mit ihrer Wut gewann dieses Feuer an Stärke, fand seinen Weg durch Risse und Ritzen in der Mauer, manchmal ließ es sogar ein zwei Backsteine aus ihrer Fassung springen, nie aber schien die Mauer ganz zu fallen. So sahen die Leute also immer nur einen Teil von Natsus wirklicher Wut, aber dieser Teil konnte gut mit der Wut anderer konkurrieren. Ihre wahren Emotionen dagegen waren wie ein Inferno, ein Gefecht, dem nur wenige stand hielten und dem ebenso wenige Verständnis gegenüber bringen. Ihre starken Gefühle waren den Menschen manchmal unheimlich, zusammen mit ihrer Intelligenz ließ es sie noch unmenschlicher wirken. Dabei war die Intelligenz der Auslöser ihrer Andersartigkeit gewesen. Eine Andersartigkeit, die in ihrer Art aber auch menschlich war. Natsu machte Fehler, sie war nicht übernatürlich, nur etwas zu lebhaft und einfach anders. Und das machte das Leben für sie härter als für andere Menschen, die sich lückenlos in die Gesellschaft einzufügen wussten. Die Brünette aber fühlte sich wie ein Puzzleteil eines WInnie Pooh-Puzzles, unter die Teile eines Digimon-puzzles gemischt und nun war man verzweifelt darum gemüht, es nun doch in dieses Puzzle zu bekommen, in das es nicht gehörte. Natürlich waren diese Mühen vergeblich, aber die Menschen waren zu stur, um es sich einzugestehen und diese Tatsache zu akzeptieren. Stattdessen versuchten sie weiter das Puzzleteil, das nicht zu diesem einen Puzzle gehörte, doch irgendwie in die richtige Form zu pressen. Und dagegen wehrte sich Natsu wehement.

Die nächsten Worte, die sie hörte, überraschten sie sichtlich, nur für einen Moment weiteten sich ihre Augen, dann hatte sich das Mädchen wieder unter Kontrolle und der gelassene, aber entschlossene Ausdruck, den sie in den meisten Situationen zur Schau stellte, trat auf ihr Gesicht. Mit wachsamen Blick sah sie Zero auf sich zukommen, ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie sein besorgter Gesichtsausdruck verwirrte, ebenso die Worte, die sie so sehr verwirrten. Und am Ende war da wieder diese Wut über die Einmischung in ihren Charakter. Zero versuchte, sie zu ändern, ihre Lebensart anders zu gestalten und das hasste Natsu wie die Pest. Alles konnte sie ertragen, aber ihre Freiheit war für jeden unantastbar. Deshalb verhärteten sich ihre Augen, wirkten jetzt eher wie kaltes Gold anstatt flüssige, helle Schokolade. Gold, schön anzusehen, wertvoll, aber doch kalt und nutzlos, gefühlslos. "Ich bin so, ich war schon immer so und das ist meine Weise, zu leben. Wenn du ein Problem damit hast, dann ist es halt so. Aber ich kritisiere deine Art zu leben nicht, also lass mich mit solchen Kommentaren auch in Ruhe", erwiderte das Mädchen steif und mied den Blick ihres Gegenübers. Zeros Sorge regte sie auf, gleichzeitig aber regte es auch einen Teil von ihr, der nicht oft zum Vorschein kam. Es war der Teil, der sich sehnte, ihren Kummer offen zur Schau zu stellen, verletzlich zu wirken. Diesem Teil war es nicht wichtig, stark zu wirken, um die grässliche schwäche ihres Körpers auszugleichen. Er verlangte nicht diesen Kampf, den Natsu jeden Tag kämpfte, sowohl mit sich selbst, als mit der Außenwelt. Dieser zarte Teil in ihr war Schuld, dass sich Tränen in ihren Augen sammelten, die sie nur mit Mühe unterdrückte. Die Japanerin schüttelte den Kopf, damit die glänzenden Locken in ihr Gesicht fielen und ihre Augen verbargen, während sie sich um Fassung bemühte.

Noch nie war der Drang stärker gewesen, ihre Unabhängigkeit aufzugeben, sich schützen zu lassen. Es war das erste Mal, dass sie sich die Zuneigung von jemandem wünschte. Nämlich von Zero. Aber sie gestand es sich nicht ein, es würde gegen ihre Prinzipien gehen. Und diese Prinzipien waren ihr wichtig, sie bedeuteten Ordnung, Leben. Denn ohne diese wäre ihr Leben willkürlich und ungeordnet und nach dem Tod ihrer Familie konnte sie genau das nicht mehr zulassen. Denn mit jedem Verlust von Kontrolle schien sie auch ihr Rückgrat zu verlassen, dass sie sich zu hart erkämpft hatte.
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Zero Kiryuu

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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeSo Mai 20, 2012 1:43 am

Auch wenn er damit gerechnet hatte, dass sie sich gegen seine Fürsorge Streuben würde, trafen jedes einzelne Wort ihn wie ein Amboss aus Stahl. Wie konnte man nur so stur und gefühlskalt sein? Es war so als ob er sich mehr oder weniger vor sich hatte. Nur dass er nicht so verletzend wahr, oder irrte er sich da? Eigentlich hatte er sich selbst immer als unnahbar dargestellt und bei der kleinsten Konversation diese so schnell wie möglich beendet. Zwar hatte er seinen Gesprächspartner meistens angeschrien aber das war nun mal am Effektivsten und hatte jedes Mal funktioniert. Mal abgesehen von Yuuki, die war in der Tat schlimmer als eine Klette. Einfach nur lästig. Vor allem wenn man seine Ruhe haben wollte.

Wütend schnaubte er und warf ihr einen tötenden Blick zu. Ja wenn Blicke töten könnten, wäre sie jetzt tot umgefallen. Da war er zum ersten Mal in seinem Leben nett zu jemandem, bemühte sich wirklich sein Gegenüber nicht zu verletzen und wie dankte diese dämliche Pute ihm das? Sie giftete ihn an und starrte ihn mit ihren komischen goldenen Augen an. Sie war mindestens genauso arrogant wie die Farbe ihrer Augen. Wieso arrogant? Gold besitzen nur Reiche und die waren in der Regel arrogant so wie sie gerade. Am liebsten hätte er sie gegen die nächste Wand gedrückt um ihr zu zeigen wie wütend er war. Leider hatte er sich noch soweit unter Kontrolle dem Tier in sich nicht nachzugeben. //Sie ist es nicht wert...//, hallte es in seinem Kopf melodisch immer und immer wieder. Tief atmete er ein und aus. Anfangs stockend und nach einigen Atemzügen flüssiger. Während er sich versuchte zu beruhigen schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete lag die selbe Gleichgültigkeit in seinen Augen, die er immer hatte wenn er sich mit anderen unterhielt. Kurz um das Mädchen war ihm von nun an egal. Wenn sie nicht von selber auf die Idee kam ihn anzubetteln, würde er auch nicht mehr von sich aus auf die Idee kommen ihr helfen zu wollen. So weit kam es noch! Der Hunter hatte sich nun wirklich bemüht nett und freundlich zu sein, ihr irgendwie zu helfen. Doch wenn man sich so wehement dagegen wehrte, war einem wohl nicht mehr zu helfen. Er für seinen Teil hatte die Nase gestrichen voll davon sich von ihr dumm anmachen zu lassen für seine Versuch ihr zu helfen. "Stirb doch an deinem dämlichen unterdrückten Gefühlen und fahr' zur Hölle.", knurrte er, "Ersticke an deinem verstecktem Selbstmitleid und ertrinke an deinen Tränen, die du nicht weinst." Auf dem Absatz machte er kehrt und marschierte so weit von ihr weg wie es dieser Raum zuließ. "Du bist einfach lächerlich und das Letzte. Keiner will dich verändern. Man will dir nur helfen. Aber das kannst du sowieso nicht verstehen. Sogar eine Motte hat mehr Verstand als du." Spätestens bei diesen Worten hätte jeder normale Mensch verstanden, dass er den Silberhaarigen bis aufs Blut gereizt hatte.

Drei Sekunden später krachte es so laut, dass einem fast Hören und Sehen verging. Der Junge hatte so eben die Tür zur ungenutzten Speisekammer eingetreten um seiner Wut freien Lauf zu lassen ohne jedoch sie als Ventil zu benutzen. Die in Mitleidenschaft gezogene Tür hing nur noch an Angel, die aber nicht mehr lange das Gewicht der Tür trug. Mit einem erneutem lauten Krachen landete die Tür auf dem Boden. Schwer atmend stand er vor der Tür und versuchte sich wieder zu beruhigen. //Sie war es nicht wert und die Tür konnte nichts dafür.//, kam ein nüchterner Bericht seines Verstandes. Woraufhin er knurrte. Wieso konnte sein Verstand nicht mal die Klappe halten? Stur fixierte er das Muster der Tapete und drehte sich mit dem Rücken zu dem eingebildeten Möchtegerngroupie. Sollte sie doch denken was sie wollte es war ihm egal.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeSo Mai 20, 2012 10:01 pm

Natsu hätte nicht gedacht, dass sie Zero mit ihren Worten so treffen konnte. Es war ja nicht so, als hätte sie Feingefühl mit Löffeln gefressen, das Mädchen war meist so isoliert von den anderen Menschen gewesen, dass sie gar nicht hatte lernen können, mit Anderen klar zu kommen. Anscheinend hatte Intelligenz auch immer etwas mit sozialer Inkonpetenz zu tun, wenn auch eher nebensächlich. Denn Intelligenz war für viele Leute ein Grund, jemanden zu meiden. In so einer isolierten Situation konnte man nicht lernen, mit den Menschen umzugehen und das war auch oft Natsus Problem. Dennoch hatte sie in den letzten Jahren ein paar Freunde gewinnen können, allein wegen ihrer beschützerischen Art und ihrer Loyalität, jedoch hatte sich das alles nach dem Tod ihrer Familie geändert. Noch nie war das damals 12 Jahre alte Kind so verzweifelt gewesen, noch nie der Schmerz so groß und so schwor sie sich, nie wieder so einen Schmerz zu erleben.

Aber sie war eben doch nicht so gefühlskalt, wie sie sich gab und so schaute sie schockiert in das wütende Gesicht von Zero. Wenn Blicke töten könnten..., dachte die Brünette einen Moment total perplex und fühlte sich wie Silvius, der, zurückgewiesen von Phoebe, erstarrt dahockte. Hach ja, Shakespear hatte schon was. Auf jeden Fall war es Natsu schleierhaft, wieso sie sich auf einmal so verletzt fühlte. Am Anfang hatte sie doch genau das gewollt, sie hatte Distanz zu dem Guardian schaffen wollen, hatte gewollt, dass er Verachtung ihr gegenüber empfand. Aber jetzt, wo sie es erreicht hatte, war sie nicht glücklich damit, eher war es wie ein Stich im Herz, als hätte sich ein Splitter in das lebenswichtige Organ gebohrt. Abwesend berührte das Mädchen die Brust, unter dem ihr Herz schlug, schneller als normal, angetrieben von Adrenalin und Schmerz. Denn trotz ihres erstarrten Körpers war sie sich der Gefahr bewusst. Ja, Zero war gefährlich, und seine Wut machte ihn noch gefährlicher. Sogar ihre kaum vorhandene Empathie reichte aus, damit sie feststellte, dass sie aufhören sollte, ihren Gegenüber zu reizen, dass es vollkommen fatal sein könnte ...

Ich bin eine richtige 'Femme fatale', dachte sich Natsu ironisch, während sie versuchte die aufkeimenden Gefühle zu ersticken, wie Funken eines Feuers, die wohinsprangen, wo sie nicht sein sollten. Sie und Trauer und Schmerz? Wer brauchte das schon! Zwar war es menschlich, aber schon allein deswegen wünschte sich Natsu manchmal, kein Mensch zu sein, sich nicht mit idiotischen Gefühlen herumplagen zu müssen, die doch sowieso nichts an der Sinnlosigkeit des Lebens änderten, nein, sie machten das Leben nur noch beschwerlicher. Manchmal fühlte Natsu sich wie Sisyphus. Sie arbeitete und arbeitete und kam doch nicht von der Stelle, von ihrer Schwäche und ihren Gefühlen zurückgeworfen, sie hasste es einfach abgrundtief! Diese Verzweiflung, diese Hilflosigkeit, die sie so oft fühlte machte sie völlig verrückt. Ja, das Mädchen erschien einem schnell gefühlskalt, aber in Wahrheit war ihr ganzes Gemüt so aufgewühlt von den verschiedensten Gefühlen, dass die Day Class Schülerin sich weigerte, diese nach Außen zu tragen.

Bei den kalten Worten, die Zero ausspuckte, als wären sie Gift, zuckte Natsu zusammen. Einerseits gab sie ihm recht, sie reagierte über und verletzte Leute, die es nur gut meinen, andererseits war ein anderer Teil ihres Selbst sich keiner Schuld bewusst und schrie empört auf, meinte, diese Anschuldigungen seien komplett aus der Luft gegriffen. Diese Mischung ließ ihr Gesicht Verwirrung zeigen und auf einmal wünschte Natsu sich nur noch, weg von hier zu sein, weg von diesem Jungen, der ihr ganzes Sein durcheinander brachte, an ihren Prinzipien rüttelte und ihr mehr unter die Haut ging, als alle anderen. Einfach, weil er ihr glaubte, und sie nicht wegen ihres Intellekts verurteilte. Er behandelte sie wie jeden anderen und er war fürsorglich ...

Nein, aufhören! Natsu verbat sich solche Gedanken. Sie durfte keine Sympathie diesem Jungen gegenüber fühlen, erst recht nicht, nachdem sie ihn entgültig weggeekelt hatte. Und dafür musste sie jetzt weit weg sein. Als Zero sich entfernte sprang das Mädchen auf und stieß sich mit Schwung von der Kante der Anrichte. Ihrer Verletzung wurde sie erst wieder bewusst, als sie mit den Füßen auf dem Boden aufkam. Der stechende Schmerz in ihrem Fußgelenk ließ sie aufschreien und sie kippte zur Seite weg. Laut begann das von Grund auf unschuldig aussehende Mädchen zu fluchen, sie verdrängte die Tränen des Schmerzes, die sich in ihren Augen gesammelt hatte. Na ja, ein Gutest hatte es: der Herzschmerz war vergessen!

Als Natsu ein Krachen hörte war es endgültig um ihre Beherrschtheit geschehen. Erschrocken sah sie auf und schaute still auf die demolierte Tür, die auf dem makellosen Mamorboden lag. Und dann kamen die Tränen. Dieser unbedachte Moment des Schocks hatte den Damm brechen lassen. Ihr tat es Leid, dass sie Zero so aufgeregt hatte, gleichzeitig ließ sie aber die reelle Gefahr zittern, ja, sie hatte wirklich Angst vor dem Guardian und seiner Wut. Wenn er schon so einfach eine Tür eintreten konnte, wie einfach würde er sie verletzen können? Dieser Gedanke blieb aber mehr oder weniger im Hintergrund, dafür war Natsu viel zu beschäftigt damit, den Tränen einhalt zu gebieten. Sie kniff die Augen zusammen, tupfte sich die Wangen trocken, aber es half nichts, es kamen immer wieder neue Tränen nach. "Es ... es tut mir Leid", schluchzte sie hilflos. "So unendlich Leid." Auf einmal fühlte sie sich zu klein und verletzlich. Den Grund, wieso sie sich entschuldigte, wusste sie nicht genau. Es gab viele verschiedene Sachen, wegen denen sie sich entschuldigen konnte. Zum einen war da die idiotische Idee gewesen, zum Night Class Gebäude zu rennen, dann die Tatsache, dass sie Zero so viel Arbeit gemacht hatte, außerdem war da noch die Tatsache, dass sie ihn aufgeregt und verletzt hatte. Zum größten Teil aber entschuldigte sie sich, weil sie jemanden mit ihren Gefühlen belastete, weil sie die Fassung verloren hatte und nun nicht mehr aufhören konnte. Weil sie nun Trost brauchte, aber das von niemandem verlangen konnte, erst recht nicht von Zero. Sie entschuldigte sich bei ihrer Familie, die tot war, während sie selbst weiterlebte und ihr Leben zerstörte. Die Einsamkeit schien sie zu verschlingen, deshalb legte Natsu die Arme um sich, um nicht auseinanderzufallen.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitimeDo Sep 27, 2012 7:18 pm

[cf: ?]

Beni stampfte durch den Schnee in das Schulgebäude, um der Kälte zu entfliehen. Ihretwegen könnte der Winter gleich wieder abziehen und dem Sommer Platz machen - lange hielt sie dies nicht mehr aus. Normalerweise liebte die junge Senatorin solches Wetter und wartete immer sehnsüchtig auf den nächsten Schneefall, aber momentan war ja gar nichts mehr wirklich normal bei ihr.
Sie war drauf und dran, sich in einen Menschen zu verlieben. Ausgerechnet sie!
So etwas konnte sich Beni nicht erlauben.
Mit einem entnervten Seufzer trat sie in die Küche ein, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. EIne Bluttablette hatte sie nun bitter nötig.
Überrascht schaute sie jedoch den Vertrauensschüler Zero Kiryuu und die arme, am Boden liegende Tür an.
"Huh", entfuhr es ihr.
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BeitragThema: Re: Küche    Küche  Icon_minitime

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