Zero & Ayumi: Friends with benefits

Friends with benefits
Zeit: In nicht absehbarer Zukunft, Ferien
Jahreszeit: Spätherbst
Ort: Cross Akademie

Pilot
Die Ferien sind angebrochen, die Cross Akademie ist wie leergefegt. Schülerinnen und Schüler der Day – Class sowie die der Night – Class sind aufgebrochen, um nach Hause zu fahren und die Zeit mit ihren Familien oder anderweitig zu verbringen.
Nicht so Ayumi Akawa und Zero Kiryuu. Bei Zero ist es klar; er muss natürlich in der Akademie bleiben und auf die wenigen achten, die nicht gefahren sind, oder erst später gehen. Ayumi will bloß ein wenig Ruhe und verbringt die Ferien daher auf der Akademie.


Wenn du sehen könntest, wie du gerade schaust, dachte sie und tauchte einen Finger ins Wasser.
Der Brunnen war laut und durchbrach mit seinem Geplätscher die Stille der Nacht. Sonst war kaum etwas zu hören, außer dem leichten Wind der ihre Haare durchwehte und die letzten Blätter in den Bäumen rascheln ließ.
Vielleicht ist es besser, wenn du das nicht weißt, dachte sie zurück und schüttelte den Kopf. Lächerlich, dass sie sich mit sich selbst unterhielt. Wenigstens tat sie das nicht laut, das wäre ziemlich unangenehm. Dennoch war sowieso keiner anwesend, der sie hätte hören können. Alle waren weg. Und wenn noch jemand da war, dann vermutlich am Packen oder am Schlafen. Oder gerade dabei, aufzubrechen.
Sie bewegte den Finger, und die Wasseroberfläche kräuselte sich. Wellen schwappten über das Wasser. Ein Lächeln umspielte die Lippen der Rosahaarigen. Ihre blauen Augen musterten ihr Spiegelbild eine Weile, glitten über das Wasser und dann auf den Wald, welcher verheißungsvoll und dunkel in der Stille lag. Sie hob die Augenbrauen in der Erwartung, dass etwas passierte, doch bis auf das Rufen einer Eule tat sich nichts. Rührte sich nichts.
„Tz.“ Sie erhob sich und strich den Rock ihrer Uniform glatt. „Als würde hier jemals etwas Spannendes passieren. Lächerlich.“ Jetzt hatte sie es doch getan. Angewidert von sich selbst verdrehte sie die Augen. Großartig.
Es könnte schlimmer sein, dachte sie. Du könntest völlig durchdrehen. Etwas Verrücktes tun. Amok laufen.
Ihre Mundwinkel zuckten. Sie kicherte. Es konnte niemand hören, also scherte sie es nicht, wie sie sich gab.
Ihr Kichern verwandelte sich in ein herzhaftes Lachen.
Den noch warmen Wind in den Haaren spürend, streckte sie die Arme aus und drehte sich mehrmals um sich selbst. In diesem Moment musste sie unsagbar schön aussehen.
Die weiße Uniform, angestrahlt vom Mondlicht, umrahmt von Wassertropfen, der Dunkelheit und ihren langen Haaren.
Das ist er, dachte sie. Es gibt perfekte Augenblicke.

Stille und ein Ruf einer Eule. Mehr war in dieser märchengleichen Nacht nicht zu hören. //Einfach himmlich. Diese Ruhe...// Kaum waren Ferien verwandelte sich das Gelände der Cross Akademie förmlich in eine 'Geisterstadt'. Die meisten Night Class Schüler flogen aus um ein paar Wochen Ruhe vor ihren Groupies zu haben und die Groupies taten es ihnen gleich. Weit und breit keine Person zu sehen. Warum konnte nicht jede Nacht so göttlich sein? Aber wenn dem so wäre, würde der Hunter sich vermutlich schnell langweilen. Die kleinen Auseinandersetzungen mit den Vampiren und ihren Groupies brachten durchaus Abwechslung in sein tristes Leben. Und dann war da noch Yuuki, die er momentan für unausstehlich abgestempelt hatte und ihr aus genau diesem Grund aus dem Weg ging. Dieses Unterfangen war zwar schwer aber machbar.

Gerade als er dachte, dass nichts und niemand diese schöne Stille unterbrechen konnte hörte er ein herzhaftes Lachen. Gleich darauf verfinsterte sich sein Blick. Welcher gottverdammte Trottel hatte ihm nun die Freude bereitet, seinen 'Schlafplatz' zu verlassen? Egal wer es war, dass würde er nicht überleben. Natürlich nur im übertragenen Sinne. Das Verschwinden eines Schülers wäre leider zu auffällig gewesen. Seufzend stand er auf und lief dem Geräusch nach, das immer noch die sonst so idyllische Ruhe störte. Schließlich verstummte das Lachen und er fand das Epizentrum der Lärmquelle: Es war eine junge Frau und als ob das nicht schon genug war, war sie zu allem Überfluss noch ein Vampir. Das erkannte er unter anderem an ihrer weißen Uniform. Warum trug sie die Uniform in den Ferien? Wieso hasste Gott ihn dermaßen? Wenigstens musste er nicht mit ihr diskutieren, da sie ja nicht den Unterricht schwänzte. Schließlich waren momentan ja Ferien. Dennoch fragte er sich was sie hier so alleine machte mitten in der Nacht. Ok, sie ist ein Vampir aber das gibt einem noch lange nicht die Berechtigung nachts über das Geländer der Akademie zu schleichen.

Langsam ging er auf sie zu und blieb einige Meter von ihr entfernt stehen. Ein Räuspern seinerseits unterbrach dieses Mal die Stille. "Darf man fragen, was du hier so ganz alleine machst?" Die Frage war vollkommen unnötig. Aber hey, who cares? Ihm war langweilig, er brauchte etwas Ablenkung und sie kam da gerade richtig. Während er auf ihre Antwort wartete musterte er sie. Das Mädchen war nicht sonderlich groß aber auch nicht klein. Ihre Augen waren türkis und ihre Haare waren hüftlang, glatt und rosa. "Wolltest du deine Familie nicht besuchen gehen und deine Groupies entfliehen?", fügte er nach einiger Zeit hinzu. Nun fing er an sie langsam in einem großen Bogen zu umkreisen. Still stehen war auf Dauer wirklich nichts für ihn - vor allem nicht bei einem Vampir als Gesprächspartner. Sollte sie auf die wahnsinnige Idee kommen ihn anzugreifen würde er sie ohne mit der Wimper zu zucken mit Bloody Rose beseitigen, diese ruhte entsichert in ihrem Halfter und wartete nur darauf eingesetzt zu werden.

Sie drehte sich noch immer um sich selbst und genoss die Stille, den Wind und das Wasser, als ein Räuspern sie unterbrach. Wäre sie ein Mensch gewesen, wäre sie vermutlich erschrocken, zusammengezuckt und hätte sich erst mal aufrichtig bei diesem Jemand entschuldigt. Aber sie war nun mal kein Mensch, sondern ein Vampir. Zwar kein Reinblüter wie Kaname, aber sie war immerhin ein Level B Vampir.
Also wer erdreistete sich, sie mitten in der Nacht – in ihrer Zeit des Tages – zu stören?
Ayumi hielt inne und betrachtete den Störenfried. Zero Kiryuu natürlich. Sie verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken und betrachtete ihn, während er da stand und eine Frage an sie richtete.
Bis auf seine Stimme war es komplett still. Sie konnte seinen Atem hören. Selbst die Eule war verstummt, vermutlich, um dem Schauspiel zu folgen.
„Zero Kiryuu.“ Sie lächelte. „Das Gleiche könnte ich dich fragen. Aber das scheint nicht nötig und auch nicht angebracht zu sein, wie ich sehe.“ Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn eingehend. Seine Haare waren durcheinander. Wahrscheinlich hatte er in Ruhe schlafen wollen, sie aber gehört. Äußerst ärgerlich.
Ihre Mundwinkel zuckten, als er begann, Kreise um sie zu ziehen.
Ein leises Lachen entglitt ihren Lippen und ließ erneut die Stille schwinden, wenn auch nur für einen winzig kurzen Augenblick. Es hallte in den Bäumen wider. Klang irgendwie erdrückt. Sie sog scharf die Luft ein, als sie seine Bloody Rose im Mondlicht funkeln sah. Er würde sich nicht erdreisten, sie zu erschießen.
Er richtete erneut das Wort an sie, was sie etwas verärgerte. Sie wollte bloß ihre Ruhe haben.
„Ich wüsste nicht, wieso ich dir mitten in der Nacht – in einer eigentlich schönen Nacht – meine Gründe aufzählen sollte, wieso ich nicht nach Hause gefahren bin.“ Sie verdrehte die Augen. „Und meine ‚Groupies‘ sind ja nicht mehr hier, also wovor sollte ich fliehen?“ Sie hob eine Augenbraue und wartete auf die Antwort, während sie die Arme vor der Brust verschränkte.
Innerlich seufzend ließ sie diese sofort wieder sinken und drehte stattdessen ebenfalls Kreise – denen von Zero entgegengesetzt – und verfolgte jeden seiner Schritte genau.

Schlagfertig war die Vampirin mit den rosa Haaren, das musste man ihr lassen. Jedoch würde ihr das nicht weiterhelfen, wenn er sie wirklich töten wöllte, würde er das auch schaffen. Er war einer der besten Hunter... Wollte er einen Vampir Tod sehen, dann würde er das auch durchziehen. Allerdings gäbe es dann mittlerweile keine Vampire mehr, hätte er diesem Drang nachgegeben. Was natürlich eine Katastrophe von biblischem Ausmaß gewesen wäre. Nein, nein. Das hatte er dann doch wirklich nicht gewollt. Auch wenn allein der Gedanke daran reizvoll war. Vor allem bei Kaname Kuran, diesem Abschaum von Reinblüter.

Mittlerweile folgte sie seinen Schritten. Jedoch hatte er nicht weiter vor Kreise zu ziehen und blieb stehen. Der Silberhaarige fixierte sie mit seinen lilafarbenen Augen. "Vielleicht solltest du vor mir fliehen?" Seine Antwort die viel mehr eine Frage war durchschnitt die Luft förmlich und seine Stimme war fast lautlos und strahlte zugleich etwas Bedrohliches aus. Ein leicht sadistisch wirkendes Grinsen huschte über seine Lippen. So eben hatte er das Mädchen zu seinem neuen Spielzeug erkoren. Wenn sie auch nur ein kurzer Zeitvertreib für seine Langeweile war. Ihm gefiel das war er sah. Schließlich war sie wirklich nicht unattraktiv. Wäre da nicht die Tatsache, dass sie ein Vampir war. Aber das konnte man wohl auch mal für einige Zeit vergessen.

Würde hier nicht bald irgendwas passier, starb er vor Langeweile und das wollte er verhindern. Selbst wenn er dafür die Vampirin bis aufs Blut reizen musste damit sie ihn Angriff oder sonst irgendwas tat. Natürlich hätte er auch wie jeder andere ein Buch lesen können aber das war zu Mainstream. Nun galt es 'zu Fressen und nicht gefressen zu werden'. "Jetzt mal Spaß bei Seite. Ist dir hier nicht unendlich langweilig? Immerhin bist du ein Vampir. Ich könnte mir vorstellen, dass du hier vor Langeweile fast stirbst." Etwas unentschlossen verlagerte er sein Gewicht von dem einen auf den anderen Fuß. Was konnte er nur mit ihr anstellen, dass ihm nicht so langweilig war? Foltern? Nein das war zu mittelalterlich. Ärgern? Hmm, nope. Das war wieder rum zu Mainstream. Er brauchte etwas was mehr seinem Stil entsprach und doch nicht langweilig war.

Er blieb stehen. Spielverderber. Sie verdrehte die Augen und schaute zur Seite, bekam jedoch trotzdem mit, dass er sie fixierte und musterte. Zero Kiryuu, dachte sie. Ein Hunter auf einer Akademie für Menschen und Vampire gleichermaßen. Sie machte ein abschätziges Geräusch. Leise, aber doch zu hören. Das widersprach sich einfach zu sehr, und es wunderte die Rosahaarige, dass er noch nicht komplett durchgedreht ist und jeden Vampir der ihm über den Weg gelaufen ist, mit seiner Bloody Rose abgeknallt hatte.
Sie strich sich durch die Haare und spielte abwesend mit einer ihrer Haarsträhnen herum, während sie ihn lächelnd betrachtete. „Wieso sollte ich? Habe ich einen Grund, Angst vor dir zu haben, Kiryuu Zero-kun?“ Wieder ein abwertendes Geräusch.
Ayumi machte einen Schritt auf ihn zu. „Ich bin ein Vampir.“, sagte sie langsam und bestimmt. „Ein Level B.“ Kurz hielt sie inne. „Aber ich bin mir sicher, dass du nicht richtig weißt, was das überhaupt bedeutet… in unserer Gesellschaft.“ Abwartend hob sie eine Augenbraue und tippte mit einem Fuß auf dem Boden. Sie war ein wenig gelangweilt. Sie könnte mit ihm spielen, aber mit einem Menschen? Zu einfach. Es war einfach.. es… Es machte einfach nicht genug Spaß. Mit Menschen zu spielen wird irgendwann einfach langweilig, egal ob widerspänstiger Hunter oder normaler ‚Groupie‘.
„Also.“ Sie blieb wenige Schritte vor ihm stehen. „Wieso sollte ich vor dir fliehen, Hunter?“, fragte sie erneut und wartete auf eine Antwort.
Er stellte die nächste Frage und sie gab einen frustrierten, aber auch gleichzeitig genervt-gereizten Laut von sich. „Ja, ich bin ein Vampir.“ Sie klatschte begeistert in die Hände. „Das hast du gut erkannt. Willst du jetzt eine Belohnung?“ Sie lächelte gespielt anzüglich und strich sich selbst über den Hals hinab zu ihrem Ausschnitt und fixierte ihn mit ihren Augen. Fesselte ihn. Lächelte noch immer.
Nun war sie wirklich gelangweilt. Sie lockerte ihre Haltung und setzte sich auf den Brunnenrand, begann das gleiche Spiel mit dem Wasser, wie zuvor, betrachtete ihn aber noch immer eingehend.
Wenn er nicht immer solch eine miese Stimmung verbreiten würde, wäre er eigentlich ziemlich anziehend. Oder ausziehend. Sie kicherte leise.


(Sorry, hab noch Besuch und wurd zwischendurch angesprochen... wenn ein unlogischer Satz dabei ist, sind die Schuld -____-)

Er hatte weit aus mehr Ahnung von dem abwegigen System der Vampir Gesellschaft oder Hierarchie wie sie es so gerne nannten, als die Rosahaarige glaubte. Jedoch ließ er sie in dem Glauben, dass er keinen blassen Schimmer davon hatte. Immerhin musste sie ja nicht wissen, dass er durchaus mehr Informationen hatte, als jedem geläufig war. Im Endeffekt war das nur von Vorteil für ihn. //Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß...// Der Gedanke daran, dass alle ihn für 'dumm' und unwissend in Bezug auf die Vampir Gesellschaft hielten ließ ihn kurz grinsen. Es war einfach zu komisch. Was dachten die Vampire, denn lernt ein Hunter über Vampire? Nur wie man sie effizient und schnell tötet? Höchst wahrscheinlich dachten sie das. Hunter lernte aber viel mehr, das Wissen darüber, dass sie viel mehr wussten als sie Vorgaben zu wissen, gaben sie jedoch nicht preis. Außerdem hätte er spätestens mehr über die Vampir Gesellschaft in Erfahrung gebracht als Shizuka Hio in gebissen hatte.

Bei dem Gedanken an jenen Vorfall verzogen sich seine Lippen zu einem bitteren Lächeln und auch sonst verkrampfte er sich kurz. Dass er immer noch an jene Frau denken musste, war ihm zu wider. Denn das wollte der Junge am aller wenigsten und dafür hasste er sich. "Weil ich dich auffresse, wenn du es nicht tust.", gab er amüsiert von sich. Irgendwie war ihm gerade danach sie zu reizen. Zu dem hatte er sonst nichts zu tun und ihm war langweilig. "Nicht wirklich. Mir reicht es schon, wenn du dich selber umbringst." Die Antwort kam ohne Umwege und ziemlich nüchtern herüber. Man konnte diese Aussage ernst nehmen oder nicht ernst nehmen. Und wieso um alles in der Welt streichelte die Vampirin sich nun selber? Sie hatte definitiv zu oft nach 00:00 Uhr ferngesehen.

Bevor er sich jedoch darüber aufregen konnte, hatte das Mädchen sich erneut auf den Rand des Brunnes gesetzt und spielte wieder mit dem Wasser. "Pass auf bevor du dich nass machst oder gar in das Wasser fällst." Der Sarkasmus war schwer zu überhören und so beißend, dass man ihm beinahe einen Maulkorb hätte anlegen können. Dennoch gefiel es ihm, dass sie sich - mehr oder weniger - so zierte. Das war mal etwas Anderes und eine Herausforderung. Frauen waren nämlich ziemlich langweilig und berechenbar auf Dauer, da die meisten sich gleich verhielten. Man Konnte seine Uhr nach ihren Reaktionen stellen und das war wirklich öde. Vielleicht war sie anders? Kurz überlegte er wie ihr Name nochmal war und kam zu dem Ergebnis, dass sie Ayumi Akawa sein musste. Von ihr hatte er schon mal gehört. Seit sie neu an der Akademie war hatten sich die männlichen Groupies verdoppelt. Anscheinend wirkte sie auf normal sterbliche ziemlich attraktiv und anziehend. Was Zero bis jetzt nicht bestätigen konnte.

Noch immer auf dem Brunnenrand sitzend, hörte sie ihn weiterhin reden. Sie achtete dabei auf jedes Detail: Die Art, wie er seine Lippen bewegte, seine Körperhaltung veränderte, den Blick seiner Augen. Viele, ziemlich wichtige Details, und jedes von ihnen prägte sie sich genauestens ein. Sie musste schließlich wissen, wie er wirklich drauf war. Zum Beispiel konnte Ayumi an einem kurzen Aufflackern von Schmerz in seinen Augen erkennen, dass er eindeutig schon unschöne Erfahrungen mit Vampiren hatte. Vielleicht hatte er aber auch nur von Natur aus eine Abneigung gegenüber unnatürlich schönen Dingen. Es war ja immerhin nicht abzustreiten, dass alle Vampire wunderschön aussahen. – Natürlich mit Ausnahme der Level E, aber diese waren ja wohl auch nicht gerade erwähnenswert. Sie verzog keine Miene und blickte ihm direkt in die Augen, auch wenn er den direkten Blickkontakt anscheinend gerne vermied.
Hast du Angst dass man dir in die Seele schaut?, fragte sie sich.

Ihre Mundwinkel zuckten kaum merklich.
Sie musste lächeln. „Wer hat Angst vor’m großen Wolf, großen Wolf, bösen Wolf...“, trällerte sie. Ihr Gesichtsausdruck wurde zynisch. „Kiryuu Zero-Kun“, sagte sie schneidend und verengte die Augen ein wenig. Sie glühten rot auf, aber dies war natürlich beabsichtigt um ihn zu reizen.
Ayumis Hand im Brunnen zuckte vor Lust auf die Gefahr. Die unter Wasser zu ersticken drohende Flamme ließ das Wasser heiß werden, kochen und quälend an ihrer Haut lecken, dennoch behielt sie ihre Miene bei und erhob sich.

„Weißt du, Zero-Kun…“, begann sie und schaute bestimmt an ihm vorbei während sie auf ihn zuging. „Man sollte nicht mit dem Feuer spielen wenn man nicht damit…“ Den Satz unvollendet in der Luft hängen lassend, ging sie ein Mal um ihn herum und ließ dabei ihre Finger über seinem Hemd (Shirt?!) schweben, ohne ihn jedoch zu berühren – schließlich hatte sie nicht direkt einen solch ausgeprägten Wunsch, zu sterben – und lachte leise, bis sie wieder vor ihm zum stehen kam. „Umgehen kann.“ Die kleine Vampirin legte herausfordernd den Kopf schief, hob ihre rechte Hand und streckte den Zeigefinger aus, auf welchem sie dann schließlich für wenige Sekunden eine Flamme tanzen ließ. „Also pass auf, dass du dich nicht verbrennst.“ Sie lächelte bei diesem Satz. Die Herausforderung und klaffende Zweideutigkeit dieses Satzes waren kaum zu überhören. Bevor er sie schlagen oder erschießen konnte, drehte sie sich um und hüpfte auf den Brunnenrand – natürlich mit der Eleganz eines Vampires. Ayumi warf einen Blick über ihre Schulter und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken. „Welches Spiel spielst du, Kiryuu Zero-kun?“, fragte sie herausfordernd unschuldig.