Glockenturm

Der Glockenturm. Ein von Passanten eher gemiedener Ort.

[cf: Stadt nahe der Cross Akademie - Benis Haus]

Ausdruckslos lief sie die endlosen Gassen entlang bis zum Glockenturm, wo sie missmutig hinaufstarrte. Sie fühlte sich eigenartig leer; vereinsamt, doch sie konnte das Gefühl nicht beschreiben.
Nicht mal denken konnte sie anständig und irgendwann verließ sie wieder die Kraft und sie sackte im Glockenturm in sich zusammen.
Beni kam sich so lächerlich wie noch nie vor.

[cf: Stadt nahe der Cross Akademie –Mensa]
Haruka schlenderte die Gassen entlang und ging dann Richtung Glockenturm.
Dort wahren meistens kaum Menschen, weshalb die silberhaarige dort sicher etwas Ruhe haben würde.
Am Glockenturm angekommen lehnte sie sich an eine Wand.
Durch den vielen Schnee sah sogar dieser vereinsamte Ort sehr schön aus.
Die Reinblüterin blieb noch eine weile an der Wand angelehnt, setzte sich dann aber
Auf die unterste Stufe einer kleinen, zerfallenen Treppe.
Von dort aus richtete sie ihren Blick in den Himmel.

Die starke Präsenz, die sich ihr näherte, ließ Beni aufschrecken. Sofort war ihr klar, dass es sich um eine Reinblüterin handelte und wie es sich gehörte, wollte sie sie begrüßen. Dies würde das junge Senatsmitglied wenigsten davon abhalten, dass ihre Gedanken ständig zu ihm zu wandern.
Sie umrundete den Glockenturm und als sie niemanden zu Gesicht bekam, trat sie ein. Augenblicklich fiel ihr Haruka in die Augen; wie sie da saß; auf einer alten, dreckigen Stufe.
"Inazuma-sama!", stieß Beni geschockt auf und vollführte hektische Gesten, damit ihr Gegenüber aufstand.

Haruka beobachtete noch eine Weile die Wolken, welche über den Himmel zogen.
Als sie hinter sich Schritte hörte, ignorierte sie diese vorerst. Nachdem die Schritte aber näher kamen, warf sie einen Blick hinter sich.
Nun erkannte die silberhaarige auch die Person, die sich ihr genähert hatte.
Von den hektischen Gesten der Senatorin verwirrt, stand Haruka auf und erkundigte sich:
“ Was ist denn los, Hudson-san, ist etwas passiert ?“

Beni war erleichtert, als Haruke endlich aufstand, denn dann konnte sie ihre Winterjacke ausziehen und sie auf die Stufe legen. Zufrieden mit ihrer Tat meinte sie: "Eine Reinblüterin kann sich doch nicht einfach in den Dreck setzen!" In mancher Hinsicht glich sie Aido, da es auch für sie unverzeihlich war, wenn sich ein Level A Vampir sich in niederen Umständen befand.
Das junge Senatsmitglied lächelte sie an. "Aber jetzt ist es ja einigermaßen in Ordnung. Was macht Ihr hier?"
Dann fiel ihr plötzlich eine unangenehme Sache ein, woraufhin sie errötete. "Tut mir leid, dass ich Euch in der Mensa kaum Beachtung geschenkt habe!"
Ihre Gedanken huschten kurz zu Zuko und leise seufzte Beni auf. Je eher sie ihn vergaß, desto besser war es.

Die Reinblüterin fand die Sorgen von Beni ziemlich übertrieben. Schließlich würde sie es schon überleben, auf einer älteren Treppe zu sitzen. Reinblüter waren doch robuster als andere Vampire, warum musste man sie also wie ein rohes Ei behandeln ?
Haruka zog es vor, nichts weiteres zu dem Thema zu sagen.
Stattdessen antwortete sie auf die frage der Senatorin:„Mir war bloß langweilig, daher wollte ich mich ein wenig in der Stadt umschauen.“
Als Beni sich entschuldigte, dass sie die Reinblüterin in der Mensa nicht beachtet hatte, antwortet
diese mit einem leichten Lächeln.
" Das ist doch kein Problem. Mir war so oder so nicht nach reden zumute.

Beni war erleichtert, dass Haruka nicht sauer deswegen war.
Vorsichtig erwiderte sie das Lächeln und meinte dann zaghaft: "Dann ist es ja gut." Ein kleiner Gähner entfuhr ihr und peinlich berührt schaute sie zu Boden. "Ich bin schon eine ganze Weile auf den Beinen und das Tageslicht..."
Sie hielt den Blick gesenkt und zeichnete mit ihrem Fuß Kreise auf den Boden. Um das Gespräch am Leben zu erhalten, fügte sie rasch hinzu:"Wollt Ihr euch vielleicht die Beine vertreten? Ich könnte Euch in die Stadt begleiten, Inazuma-sama."

Haruka musste sich beherrschen, nicht auch zu gähnen. Sie war auch schon längere zeit wach,
und mindestens genauso müde wie Beni. Die Sonne schien zwar recht hell, doch im Schatten des Turmes war es einigermaßen auszuhalten.
Bei dem Angebot der Senatorin zögerte sie einen Moment. Eigentlich war sie an diesen Ort gekommen, da grade dort nicht so viel los war. Andererseits könnte es auch nicht schaden, etwas in die Stadt zu gehen.
“Eigentlich keine schlechte Idee…aber nur, wenn du auch wirklich Lust dazu hast. Du musst dich zu nichts zwingen, nur weil ich eine Reinblüterin bin.“,
Gab sie schließlich von sich.

"Natürlich hab' ich Lust!", grinste Beni, was keinesfalls gelogen war, auch wenn sie dies anfangs nur vorgeschlagen hat, wegen dem Rang Harukas. "Dann kommen wir ja auch in Bewegung und erfrieren hier nicht jämmerlich" Sie zwinkerte ihr zu. Zum Teil war ihre Freundlichkeit gespielt, doch sie fing an, Haruka wirklich zu mögen.
Lächelnd erkundigt sie sich;"Wo möchtet Ihr denn hin? Cafe? Kleidergeschäft? Irgendwo anders? Mir ist es egal." Solange ich nur von Zuko abgelenkt werde!

„Na dann…“ Haruka überlegte einen Moment. Eigentlich war es ihr auch relativ egal, aber nur in der Kälte rumstehen war auch nicht sonderlich spannend.
„Wie wär’s mit dem Cafe?“, Fragte sie schließlich. Dort war es sicherlich wärmer als hier.
Die Reinblüterin beobachtete noch eine Weile die Wolken, welche über den Himmel zogen.
Da die Grellen Sonnenstrahlen am Himmel aber mit der Zeit unangenehm wurden, senkte sie ihren Blick. Es war wirklich nicht die beste Tageszeit, um als Vampir draußen zu sein.

Beni nickte. “Gute Idee“, meinte sie fröhlich und legte, um ihre Worte zu unterstreichen, ihren Kopf lächelnd ein wenig schief. Dann machte sie eine einladende Armbewegung. “Nach Euch, Inazuma-sama“, murmelte die Senatorin unterwerfend.
Ihre Gedanken waren wieder ganz woanders, irgendwo bei Zuko, was ihr missfiel. Sie wollte nicht unentwegt an diesen Schachmaten denken, weswegen sie irgendeinen Mist von sich gab: “Wie findet Ihr eigentlich das Wetter? Grauenhaft nicht? Die Nächte sind so schön lang, aber ansonsten... Wenn es nicht so schrecklich kalt wäre! Aber was soll’s. Kommt Ihr, Inazuma-sama?“ Ein Seufzer kam ihr über die Lippen und sie machte einige Schritte nach vorne.
Beni war sich bewusst, dass sie einen Tick zu schnell geredet hatte. Ich habe auch schon einmal besser gelogen, dachte sie gereizt.

[tbc: Stadt nahe der Cross Akademie - Cafe]